Lichtkrieger II von Sannyerd (Die neue Waffe) ================================================================================ Kapitel 16: Mikan ----------------- Jarred, Eagle und Captain Hikari saßen mit Saber zusammen und analysierten den Taktikplan der “Konföderation des Sonnensystems”. Sollte es in den nächsten Tagen zu einem größeren Outrider Überfall kommen, stünden sie ohne Waffe da. Hikaris 3 Punkte Plan würde dann greifen. Soweit sollte es jedoch gar nicht erst kommen. So beschlossen sie, alle Angriffe bis aufs Äußerste zu zerschlagen, indem die Angriffsstärke der Outrider und deren Energieverbrauch gesteigert wird. Saber teilte mit, dass Ramrod II in den nächsten 48 Stunden wieder einsatzfähig sein würde. König Jarred klappte den Ordner zu und schob ihn von sich weg. “Es war ein interessantes Gespräch!” wechselte Jarred das Thema. Charles nickte. “Woher kommt das Wissen um die englische Sprache?” stellte Eagle seine Frage in die Runde. “Tja..” und Hikari setzte sich bequemer in seinen Stuhl. Jarred verschränkte seine Arme und musterte den Jüngsten unter ihnen: “Wie geht es ihnen, Richard?” fragte der König Saber auf einer sehr privaten ebene. Captain Hikari blickte zum Schotten. Saber nickte: “Es wird einfacher, mein Team läuft seit heute eigenständig!” war dessen kurze Erklärung, die so viel mitschwingen ließ. Charles und Jarred sahen sich an. Hikari stand auf und verabschiedete sich: “Ich nehme mich 2 Tage raus, Lorenz weiß Bescheid und übernimmt!" teilte Shinjiro mit. Jarred nickte verstehend. Saber war auch schon aufgestanden und verabschiedete sich von König Jarred und Charles. Und verließ mit Captain Hikari zusammen den Saal. “Sir!” begann Saber. Hikari ging an seinem Kommunikator die letzten Meldungen durch und nickte: “Mr. Lancelot!” und signalisierte Saber damit, dass er zuhörte: “Mein Pilot hat heute seine rechte und pflichten eingefordert!” begann er und lief weiter neben dem Captain den prunkvollen langen Gang entlang. Hikari sah auf und steckte den Kommunikator weg. “Bekomme ich jetzt Ärger?” fragte Hikari leicht grinsend. Saber musste darauf etwas lachen. “Das ist nicht auszuschließen, Sir!” Hikari nickte und blieb stehen: “Und was ihre Teamführung angeht, ich werde mich weiterhin nicht einmischen!” Saber sah den Captain vor sich an und atmete gedanklich tief ein: “Ja, Sir!” und sie liefen weiter. “Allerdings mag ich es jedoch, wenn meine befehlshabenen Offiziere ausgeruht sind!” fügte Hikari ernster an. Saber blieb still. Sie erreichten die Empfangshalle, davor warteten bereits die Wagen, um die Meeting-Gäste des heutigen Abends nach Hause zu bringen. Eine Tür des schwarzen Wagens wurde geöffnet und Hikari wandte sich noch einmal Saber zu: “Ihr Dienstgrad hat einen “ICE” Status wussten sie das?” Saber zog seine Augenbrauen zusammen. “Ich bin mir sicher, dass ihr erster Mann und ihr jetzt 100% frei laufender Pilot.” Dabei musste der Captain sich ein Grinsen verkneifen, was Saber bemerkte und sich jetzt auch entspannte. “...werden das Kind schon schaukeln und sie ihres!” Hikari beendete seine Erklärung und stieg in den Wagen. Die Tür des Autos schloss sich. “Danke, Sir!” kam es von Saber, dem der kleine Wink mit dem Zaunpfahl seitens des Captains gerade bewusst geworden war. Sah man ihm wirklich seine Sorgen schon an? Ein weiterer Wagen fuhr vor und der Schotte stieg ein. Hikari nahm sich zwei Tage raus und stand bereits schon auf “In Case of Emergency (ICE)”. Er blickte aus dem fahrenden Auto in die dunkle Nacht. Familie war jetzt das Wichtigste! Saber schloss kurz seine Augen, er war in der Position, wo er sich rausnehmen konnte. Seine Teams liefen und er konnte sich auf sie verlassen! Der Schotte atmete tief ein und aus. Als er seine Augen wieder öffnete, stellte er seinen Status auf “ICE” und sah weiter nach draußen. Colt war vor einer halben Stunde nach Hause gekommen, Robin und Joshua schliefen bereits und er hatte mächtigen Kohldampf. Nachdem er den Kühlschrank auf etwas Essbarem durchsucht hatte, stand er nun an der Kücheninsel und bereitete sich ein Mega Käsesandwich zu, sogar mit etwas Grünzeug, für sein Gewissen. Er biss genüsslich hinein und dachte über die Ereignisse des Tages kauend nach. Da klappte der alte Hikari zusammen, während der Bilder über die Rettung seines Sohnes. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verstand er es. Er würde auch bald einen Sohn haben, sowas würde er auch nicht sehen wollen! Darauf kam ihm der Kontakt zu den Menschen der Konföderation des Sonnensystems in den Sinn, einschätzen konnte er es nicht, was auch zum Teil am Verstehen des Gesagten lag. Einstimmig wurde darauf beschlossen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, wie würde das enden? Soll er wirklich einfach nur Vertrauen haben, in allem, was die da oben beschließen? So wie es Lorenz versucht hatte, ihm zu erklären. Er nahm einen erneuten großen Bissen. Er sah sich im Haus um und nickte seinen Gedanken zu, er musste es, er vertraute auf Sabers Entscheidungen, das hatte er immer! Der Schotte würde schon seinen Mund aufmachen, wenn etwas schief lag. Das wusste Colt und das gab ihm auch die Sicherheit unter dem Kommando des Schotten zu stehen, der nicht nur sein Boss war, sondern zu seinen besten Freunden gehörte. Und er überlegte wie er Saber noch weiter den Rücken frei halten konnte. Sein letzter Happen seines Sandwich verschwand in seinem Mund und er ging kauend in den ersten Stock, er freute sich auf eine heiße Dusche und vor allem auf das Bett! Fireball schlich in der Nacht durch das Haus, er kam schwer in den Schlaf. Jetzt hatte er Durst und ging zielsicher in die Küche. Das Haus war ruhig, im Eingangsbereich standen die Schuhe seines Vaters, er war slso auch wieder zurück! Alle schliefen. Er öffnete den großen Kühlschrank, dort standen verschiedene Softdrinks bereit, er überlegte und griff nach einem Eistee, den seine Mutter auf Vorrat für seinen Vater in Japan kaufte, “aber probieren konnte man ihn ja mal.” dachte er sich und griff nach einer Flasche. “Gar nicht so übel!” dachte er sich und sah sich das Etikett der Flasche an. “Was wohl beim Meeting heute rausgekommen war?” Royu hatte nichts weiter erzählt. Und seine Sorge galt am gestrigen Abend nur seinem Großvater, dem es aber schon wieder besser ging. Fireball schloss den Kühlschrank und lief langsam durch das Wohnzimmer, im Augenwinkel sah er, dass die Tür zur Terrasse etwas aufgeschoben war. Fragend ging er zu dieser und sah hinaus. Vorsichtig trat er nach draußen, nur in Shorts und T-Shirt bekleidet, es war dunkel und wer sollte ihn hier schon sehen und musste grinsen. “Rauchen ist ungesund!” trat Fireball an seinen Vater heran und setzte sich neben ihn auf einen der Sessel. Shinjiro wäre beinahe vor Schreck von seinem weichen, gemütlichen, Lounge-Sessel gefallen, hätte er nicht schon halb darin gelegen. Sein Sohn hatte ein Talent und das war, jemanden fast zu Tode zu erschrecken! Er grinste und nahm sein Bein vom gegenüberliegenden Sessel und setzte sich etwas auf. “Ich denke nach und was machst du hier?” fragte er und sah auf seine Uhr, nachdem er die Zigarette ausgemacht hatte. Fireball musterte seinen Vater, der noch immer halb in seiner Uniform steckte, beim Hemd waren die ersten 4 oder 5 Knöpfe offen, die Krawatte und Jacke lagen über einem Stuhl. “Ich hatte Durst und habe die Tür offen stehen sehen.” untermalte Fireball seine Antwort, indem er die Flasche in seiner Hand leicht anhob. “Gab es keinen Pflaumensaft?” fragte Shinjiro und nahm seinem Sohn die Flasche ab. “Das ist meiner!” untermalte jetzt Shinjiro seine Antwort und öffnete den Eistee. Fireball grinste. “Wie geht es deinem Großvater?” wollte Shinjiro von seinem Sohn wissen, bevor er sich einen Schluck des kühlen Getränks gönnte. Fireball nickte etwas betrübt: “Schon wieder besser, es war wohl wirklich nur der Schreck." erklärte er. “Hm…” war die kurze Antwort und blickte zu seinem Sohn, der es sich auch gerade gemütlich machte. “Na, dann leg los!” forderte Shinjiro ihn auf. Fireball sah auf und sein Vater fragend an. “Ich dachte, ich bekomme noch Ärger von dir!” erklärte ihm sein Vater etwas belustigend. Fireball rollte leicht mit seinen Augen, das hatte er nach der Aufregung ganz vergessen, er war doch eigentlich noch sauer auf seinen Vater! “Ach, das hat sich erledigt!” Shinjiro nickte und hielt seinem Sohn seinem Kommunikator entgegen. Fireball nahm ihn und sah sich eine interne Meldung an, die besagte, dass nur der Pilot alle Informationen erhalten würde und sich somit auch selbst um alles kümmern musste. Er schluckte abermals und nickte verhalten. “Ich weiß um die Verantwortung dahinter!” und gab seinem Vater den Kommunikator wieder zurück. “Gut, ich wollte dir damit sagen, dass ich ab jetzt auch damit raus bin!” Fireball presste seine Lippen aufeinander. Und blickte in die Dunkelheit. Es bedeutete ihm sehr viel, dass seine Freunde ihm vertrauten und selbst Saber sich nicht die Meldungen synchron schicken ließ. Aber das jetzt auch sein Vater ihm diese Eigenverantwortung zuschrieb war schon eine andere Nummer. Das musste erst einmal sacken! Richtig begreifen würde er das Ausmaß erst in den nächsten Tagen, dessen war er sich ziemlich sicher! Sie saßen und schwiegen eine ganze Weile. Die Nacht war warm und vereinzelt landeten Schiffe auf dem nahegelegenen Militär-Raumhafen. Die auch in der Nacht um den Orbit von Jarr flogen. Fireball sah, dass sein Vater den Jet-Anhänger um seinen Hals trug und zeigte auf diesen: “Du hast die Schachtel also gefunden?” stellte Fireball fest. Shinjiro, sah an sich herab und griff nach dem Anhänger um seinen Hals. “Du hast ihn gefunden, wie auch immer!” und betrachtete den auf Hochglanz gebrachten Jet genauer. “Es ist deiner, hat mir Großvater Sato erzählt!” und Fireball musste etwas lachen. Shinjiro ließ vom Jet ab und blickte zu seinem Sohn. Fireball nahm den Blick auf: “Du hast echt in der Werkstatt gestanden?” fragte er nochmals nach. Shinjiros Augenbrauen gingen nach oben, “Was war daran denn jetzt so lustig?” fragte er sich und winkte die Frage ab: “Ja!” und nahm die Kette mit dem Anhänger ab: “Ich schenk sie dir!” und hielt sie seinem Sohn entgegen. Fireball sah zum Anhänger, der sich leicht hin und her bewegte. “Aber es ist deiner!” Shinjiro grinste verhalten und betrachtete den sich bewegenden Jet. “Nein, er gehörte deinem Großvater!” erklärte er. “Gehörte?” fragte Fireball und nahm seinem Vater das Lederband ab. Shinjiro nickte: “Ja, er wollte ihn nicht!” Fireball sah abwechselnd zum Jet und zu seinem Vater: “Aber warum?” fragte sich Fireball in seinen Gedanken. “Er gehört dir!” Fireball grinste: “Danke!” und legte sich die Kette um den Hals. Shinjiro beobachtete seinen Sohn, der sich sichtlich über den kleinen Anhänger freute. “Du solltest schlafen gehen, Pilot der Ramrod-Einheit!" sagte Shinjiro und grinste leicht. Fireball bekam große Augen und nickte, viel von der Nacht hatte er jetzt nicht mehr! “Bye, bye Sir!” lachte er und verschwand. “Aye, aye Sir!” murmelte Shinjiro belustigend vor sich und ließ sich wieder bequemer in den Sessel herabsinken. Seine Beine legte er auf dem vor ihm stehenden Sessel ab und blickte wieder in die Sterne. +++Erinnerungen+++ Shinjiro ging in das Büro seines Vaters, dieser war gerade nicht da, er benötigte jedoch einige Ausdrucke. Der erste war nichts, er zerknüllte das Blatt und warf es, während er das Zimmer wieder verließ in den Papierkorb. “Also noch mal!” dachte er sich und hielt in seiner Bewegung inne. Er drehte sich den braunen, ledernen Papierkorb neben dem Schreibtisch seines Vaters zu und sah hinein. Er hockte sich hin und fischte einen kleinen metallenen Jet heraus. Den Jet, den er seinem Vater vor zwei Tagen zum Geburtstag geschenkt hatte. Er betrachtete ihn und stand wieder auf. Er sah zum Schreibtisch, sein Blick fiel auf die Stiftablage, in der nicht nur Stifte und Büroklammern lagen, auch Royus erste krumme Schraube, die sein Bruder vor einem Jahr in der Werkstatt von Sato-san gemacht hatte. "Vielleicht war er heruntergefallen?" fragte er sich und betrachtete die Entfernung vom Schreibtisch bis zum Papierkorb. Was ihm im nächsten Augenblick unwahrscheinlich vorkam. Er blickte wieder zum Jet in seiner Hand und hielt ihn vor das Fenster und ließ ihn im Sturzflug nach unten gleiten. “Abgestürzt!” kommentierte er und verzog seine Lippen. Er atmete tief ein und aus, steckte den kleinen Jet in seine Hosentasche und verließ das Büro. +++Erinnerungen Ende++ Shinjiro öffnete seine Augen, er spürte eine warme Hand auf seiner Wange und blickte in Hitomis Gesicht: “Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken!” Er sah sie fragend an und realisierte, dass er noch immer auf der Terrasse war und es bereits hell wurde. Langsam richtete er sich auf. “Du bist eingeschlafen!” hörte er Hitomis Worte und er stand langsam auf. Bequem war es nicht gewesen, musste er feststellen. Er nahm seine Sachen vom Sessel und ging ins Haus. Hitomi sah ihn nach, wurde aber von einem zarten Miau aus ihren fragenden Gedanken gerissen und sie musste schmunzeln. Robin, Colt und Joshua saßen am Frühstückstisch, für Josh würde in einer halben Stunde der Unterricht losgehen. Begeistert war der Junge nicht, aber die Aussicht danach im Pool zu schwimmen entschädigte ihn. “Wie soll ich hier Freunde finden, wenn ich den ganzen Vormittag lernen muss, das ist voll unfair!” grummelte Joshua und rührte gelangweilt in seinen Cornflakes. Colt nickte nur und las sich, während er seine Schüssel auslöffelte, die Rückseite der Schachtel durch. Auf dieser war ein Lucky Luke Comic abgedruckt. Robin schnitt nebenbei Obst auf, damit die beiden wenigstens etwas Gesundes am Morgen zu sich nahmen! Oder im Falle ihres Mannes am Tag. Colts Kommunikator unterbrach Joshua's Genörgel und Robins Gedanken. Der Cowboy stand auf und verließ kurz das Wohnzimmer. “Wir können auch Nachmittag etwas unternehmen, Jarr ist eine wunderschöne Stadt, ich bin mir sicher, es gibt genug für Kinder!” Josh nickte: “Na, gut!” sprach er noch nicht ganz überzeugend aus und aß seine Cornflakes weiter. Colt kam zurück an den Tisch und setzte sich wieder. “Der Säbelschwinger macht Frei!” teilte er Robin mit. “Somit hast du das Kommando!” schlussfolgerte Robin. Colt nickte. “Es ist gut, Sincia braucht ihn!” Der Lockenkopf sah zu Joshua: “Ja!” war seine knappe Antwort darauf. Robin stellte ihren Mann den Obstteller hin. Colt, der gerade nach den Speck greifen wollte, sah zum Teller mit dem bunten Obst schnitzen und zu seiner Robin, die ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. Wie selbstverständlich griff er nach einem Apfel und biss genussvoll ab. Robin kicherte und Josh grinste hörbar vor sich hin. “Finger weg von den Süßigkeiten-Automaten!” ermahnte sie noch witzelnd. In Colt tauchte ein Bild des leckeren Cheeseburger vor ein paar Tagen auf. “Hau, womit habe ich das verdient!” kommentierte er und nahm sich einen erneuten Apfelschnitt. Und Robin stellte nun auch Joshua seinen Teller hin. Colt lachte, “Tja, Kumpel! Wie gefangen mit gehangen!” Die drei lachten. Fireball sprang vom Frühstückstisch auf, trank aber noch schnell im stehen seinen Kaffee aus. Alle sahen ihn erschrocken an. “Ich muss los, der Cowboy bringt mich sonst um!” und rannte Richtung Terrassentür. “Bye, Mikan!” rief er und weg war er. Shinjiro sah zu Royu und darauf zu Hitomi. “Mikan?” Hitomi nickte und zeigte an das Ende der Terrasse. Shinjiro sah dort ein hellrotes Fellknäuel liegen, die Sonne ließ das Fell Orange schimmern. Aber es war: "eine Katze!” und er drehte sich fast blitzartig wieder zu Hitomi. Sie zuckte leicht mit ihren Schultern und nickte wissentlich: “Sie kommt jeden Tag!” Shinjiro zog seine Augenbrauen zusammen und sah zu seinem Bruder, der das garantiert auch schon wusste. Royu grinste ihm entgegen: “Der Name passt, sie schaut aus wie eine Orange!” und zeigte mit seinem Kopf Richtung des kleinen Kätzchens und stellte dabei seine Kaffeetasse vor sich ab. Shinjiro sah wieder zu seiner Frau. Hitomi stand auf: “Möchtest du noch einen Kaffee?” fragte sie und griff nach seiner Tasse. “Ja, mit Milch!” antwortete Royu für ihn grinsend. Shinjiro sah seinen Bruder ernst an. Hitomi kicherte und ging ins Haus. Shinjiro sah ernst zu dem Kätzchen, welches sich auf den Rücken drehte, sich streckte und sich sichtlich wohl fühlte. Er stand auf und ging ins Haus zu Hitomi. Die seinen Kaffee zubereitete. “Da draußen ist eine Katze!” wiederholte er nochmals das Offensichtliche und zeigte Richtung Terrassentür. Hitomi nickte: “Ein Kätzchen, ja, sie ist noch klein!” erklärte Hitomi und sie nahm die Tasse aus der Maschine. Shinjiro ging um Hitomi herum, die sich etwas aus der Obstschale nahm. “Sie?” fragte er. “Ja, es ist ein Mädchen!” sah Hitomi ihn an. Er musterte seine Frau vor sich und öffnete seinen Mund, um ihn gleich wieder zu schließen. “Deine neue Frisur steht dir!” sagte sie und strich ihn durch seine Haare. Er beobachtete ihr tun und sah sie immer noch weiter fragend an: “Du hast sie gefüttert!” schlussfolgerte er. “Sie hat so sehr gemauzt und ist ganz zutraulich!” erklärte Hitomi weiter. “Mikan!” wiederholte er. Hitomi nickte: “Ja, möchtest du eine?” und drückte ihm eine Orange in die Hand und verließ die Küche mit seinem Kaffee. Shinjiro riss seine Augen auf und sah ihr nach. Er schüttelte seinen Kopf und verließ die Küche. “Shinji hat sie so getauft!” erwähnte Hitomi beiläufig und ging nach draußen. Er warf die Orange mit einer Hand nach oben und fing sie wieder auf: “Ja klar, wer sonst!” sprach er in den Raum und atmete tief ein und wieder aus. Dabei nickte er einige Male und stemmte seine Hände in die Hüften und sah sich um. Sincia strahlte, gerade hatte Saber ihr erzählt, dass er drei Tage nur für sie und Sara da war. Die Trübsal des Morgens war vorbei. Nur er, sie und Sara. Marry freute sich, Sincia endlich mal wieder lachen zu sehen. Saber hatte seine Damen zu einem Frühstück ausgeführt, danach gingen Sincia und er ins Krankenhaus. Seine Mutter sollte die Tage auf Jarr genießen und auch endlich mal ausspannen. Der etwas längere Schlaf hatte dem Schotten auch gut getan. Es half ihm, sich jetzt ganz auf seine Familie zu konzentrieren. Colt hatte er heute Morgen schon angerufen, der Cowboy hatte ihm versichert, dass alles klar gehen würde. Saber wusste, dass er sich auf den Cowboy verlassen konnte. Aber er wollte es seinem Freund und ersten Offizier persönlich mitteilen. “Guten Morgen, kleine Prinzessin!” begrüßte er jetzt seine Tochter und nahm sie gekonnt aus ihrem Inkubator und gab ihr einen Kuss auf ihre kleine Stirn. Sincia lächelte und es stiegen Tränen in ihre Augen, aber heute waren es Tränen der Rührung und Liebe. In den Medien wurde die Bevölkerung der Planeten über das aktuelle Geschehen informiert. Es wurde erklärt, dass es zu einem Einsatz einer neuartigen Waffe gekommen war. Und bis man diese neuen Erkenntnisse hatte, blieb der Flugverkehr zwischen Sektor A, B und der Erde weiterhin eingeschränkt. König Jarred trat vor die Kamera und hielt eine Rede, er bedankte sich für das Verständnis und dass alles bis jetzt ruhig ablief. Den Kindern wünschte er schöne Ferien und verabschiedete sich. Colt schaltete den Fernseher aus, nachdem die TV-Ansprache beendet war. April und Fireball sahen sich an. “Also wird es doch länger dauern hier!” kommentierte April das gehörte. Fireball grinste dem Cowboy entgegen: “Ich sag doch, dein Sohn kommt mit Baskenmütze und Baguette auf die Welt.” April kicherte ein wenig. Colt verzog seine Lippen und musste auch grinsen, als ihm die Zeit bewusst wurde. Robin würde in wenigen Wochen eh nicht mehr fliegen dürfen. So wie es aussah, mussten sie sich hier auf die Geburt vorbereiten! “Gehen wir zu Mittagessen, ich schiebe Kohldampf, das glaubt ihr gar nicht!” schlug der Cowboy vor und sie verließen Ramrod, um in das Offizierskasino zu gehen. Auf dem Rollfeld war wie immer geschäftiges Treiben, die Delegation wurde bis auf weiteres hier stationiert bleiben, so wie die Engländer auf Yuma. Das freute den Cowboy, hatte er doch schon einige neue Bekanntschaften mit seinen Lands Männern geschlossen. Die ihnen auch vereinzelt über den Weg liefen. Dave und Daniel kamen ihnen entgegen und grüßten die drei. April sah flüchtig zum dunkelblonden Navigator der USS Detroit. Daniel grinste, nachdem er Aprils Reaktion bemerkt hatte. Fireball sah zu April, nachdem er das Namensschild des Offiziers gelesen hatte. Er sah zu April die neben ihm stand und musterte danach den dunkelblonden jungen Mann Anfang 20. “Wie schaut es aus Colt, wir wollen heute Abend Jarr ein bisschen unsicher machen.” fragte Dave und Colt nickte. “Also ist heute pünktlich Feierabend!” stellte Fireball fest und sah zu April. Die Blondine riss etwas ihre Augen auf und sah den Japaner neben sich an, doch der grinste sie nur an. Verstohlen blickte sie darauf zu Daniel, der ihr zunickte. Nachdem Dave und Colt fertig waren, setzten die drei ihren Weg fort. Viel zu tun gab es heute wirklich nicht. Ramrods Systeme durchliefen gerade manuelle Testphasen, es sah alles sehr gut aus. Fireball war auf die neuen Turbo Booster Triebwerke gespannt, er würde sie spätestens morgen schon in der Luft testen können. Royu und Shinjiro verließen das Krankenhaus. Ihr Vater hatte sie nach einer halben Stunde wieder weggeschickt, sie sollten sich um ihre Verpflichtungen kümmern. Statt hier rum zu stehen! “Ihm geht es also wieder gut!” stellte Shinjiro fest. Royu nickte, während er an seinem Kommunikator etwas schrieb. “Gestern wollte er auch nur Shinji um sich haben!” erklärte er kurz und blickte wieder auf. Shinjiro nickte: “Dann schicken wir ihn, um Vater später abzuholen!” Royu sah auf und zu seinen Bruder: “Verüble es ihn nicht!” sagte der jüngere der beiden. “Das tu ich nicht, ich bin froh, wenn ich aus der Nummer raus bin!” gestand Shinjiro und sah auf seine Uhr. “Wann landet deine Einheit?” wollte er wissen und wechselte damit auch gleich das Thema. “Gerade geschehen!” teilte Royu seinen Bruder mit. Shinjiro nickte. Und beide liefen schweigend weiter. In der Lobby kam ihnen Saber entgegen, der so wie es aussah, etwas zu essen besorgt hatte. Sie begrüßten und unterhielten sich. Shinjiro bekam einen Anruf und verließ das Krankenhaus, um draußen in Ruhe zu telefonieren. “Warum rettet mich nie ein Anruf?” kommentierte Royu den Abgang seines Bruders. Saber grinste. “Haben sie einen Moment, Mr. Hikari?” fragte Saber. Royu sah auf seine Uhr: “Einen kleinen ja!” Saber nickte und zeigte ein Séparée in einem Wartebereich an. Royu folgte den Schotten. Joshua erkundete die Villa von Captain Lorenz, er ging mutig in den Keller, obwohl er Keller nicht unbedingt mochte, aber ein fremdes Haus zu erkunden, war gerade spannender als seine Hausaufgaben und hier gab es immer was neues zu entdecken. Robin war einkaufen gegangen, das Zentrum war nicht weit. Joshua staunte, ein Billardtisch stand mitten im Keller, so sah der Keller gleich gar nicht mehr nach Keller aus. Ein zusammengeklapptes Trampolin hatte er auch in einer Ecke stehen sehen und zur Krönung Fahrräder, sogar eines in seiner Größe. Joshua war begeistert, das würde einiges hier einfacher, schneller und schöner machen: “Das ist so Cool!” sagte er zu sich und griff nach dem Metallblauen Superbike. “Ganz schön eingestaubt.” stellte er fest und wedelte den Staub vor seiner Nase weg. Oft wurde damit wohl nicht mehr gefahren, leider hatte es auch einen platten Hinterreifen. Er beschloss, es nach oben zu tragen, um es sauber zu machen. Vor der Einfahrt sollte es niemanden stören, ein Auto würde dort eh nicht stehen. Er stellte das Bike auf den Kopf und besorgte sich Lappen und Wasser, frustriert rollte er das Hinterrad, Eiern tat es auch und Colt würde so schnell nicht wieder da sein. Kinder liefen lachend vorbei, die wohl in den angrenzenden Stadtpark gingen. Joshua sah ihnen nach. Sie hatten sichtlich Spaß und fuhren auf der Straße mit ihren Rädern und jagten sich. Er grinste und stellte sich auf das Tor und ließ sich hin und her schwenken. Die Sonne stand hoch, keine Wolke konnte er am Himmel über sich entdecken, ein perfektes Badewetter! Stellte der 12 jährige fest. Aber Robin hatte ihm verboten, allein in den Pool zu gehen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als erst einmal zu warten. Fireball saß genervt auf der Bodenerhöhung vor dem Hangar im Schatten und sortierte die Meldungen, die ihn erreichten. Kurz vorher hatte er eine Diskussion mit einem Flugingenieur gehabt, dieser hatte ihn zum Schluss sogar stehen lassen. Er hatte ihn nicht ernst genommen aufgrund seines Aussehens und Alter. Der Ingenieur war der festen Überzeugung, dass da etwas nicht stimmte und wollte sich jetzt mit dem Befehlshaber auseinandersetzen. Nachher sollte er auch noch ins Krankenhaus, sein Großvater konnte heute schon wieder nach Hause. Das freute Fireball, aber gerade passte es überhaupt nicht. “Hey Kurzer, faulenzen ist nicht!” Fireball sah auf und Dave stand breit grinsend mit seiner Fliegerbrille auf der Nase vor ihm. “Faulenzen, wäre jetzt echt nicht schlecht!” antwortete Fireball und widmete sich wieder seinem Tun, auf seinem Steuerungs Tablet. Dave stemmte seine Hände in die Hüften und stellte sich neben die Bodenerhöhung: “Gibt es Probleme?” fragte der Hochgewachsene und schielte auf das Tablet. “Nein, ich muss nur Ordnung in das Chaos von Meldungen bringen.” Dave nickte und griff nach dem Tablet: “Zeig mal her!” Saber und Sincia lagen auf dem breiten Liegesessel im Zimmer ihrer Tochter. Sara schlief und genoss die Nähe der Beiden. Saber ging es nicht anders, zum ersten Mal seit Saras Geburt konnte er sich voll und ganz auf sie konzentrieren und es brachte ihm Ruhe in seine Gedanken. Mehr benötigte er gar nicht, diese intensive Zeit zu wissen, er muss nirgends hin, sondern hat einfach nur hier zu sein. Neben sich seine Frau und Tochter, beide ganz nah, so wie es sein soll. Ein Vorgeschmack auf die Zukunft. Das Gespräch mit Royu hatte den Schotten weiter geholfen. “Alles normal!” hatte er ihm versichert! In erster Linie benötigte Sincia ihn jetzt mehr als seine Tochter. Seine Tochter ist hier rund um die Uhr gut versorgt! Aber seine Frau braucht jetzt das Gefühl, dass sie nicht allein ist. Sie weiß es, aber sie muss es jetzt spüren. Er soll keine Lösungen finden, sich auch anschreien lassen, sollte es einmal dazu kommen! Er ist der Mann und seine Frau braucht jetzt seinen Schutz und vor allem die Sicherheit! Jetzt nicht stark sein zu müssen. Er soll einfach nur da sein und die Situation aushalten. Sincia muss merken, ich kann gerade schwach sein, ohne Ratschläge, wie sie stark sein soll, sie soll jetzt schwach sein, damit sie gestärkt und voller Vertrauen aus der Situation geht. Die Hormone, der Körper war noch nicht bereit dazu und alles spielt gerade vollkommen verrückt. Einer muss den Überblick behalten und das ist jetzt seine Aufgabe! Seinen Mädels der Fels zu sein! Zuhören, zuhören und nochmal zuhören. Er sollte sich bei seinen Freunden auskotzen, oder beim Sport. Auch sollten sich Sincia und er vor Augen halten, dass es eine zeitlich begrenzte Ausnahmesituation ist, die in einigen Wochen vorbei sein würde! Es half Saber und die Annahme der Situation, es war halt jetzt so, aber die Zeit würde in nicht mal mehr 8 Wochen vorbei sein, mit viel Glück auch schon eher, je nachdem wie schnell Sara zunahm und sich wie bisher ohne Zwischenfälle entwickelte. Das machte seine Tochter besonders gut, fand er! Sie trank gut und nahm auch kontinuierlich zu. Kleine leise Schrei versuche waren auch schon ab und zu vorhanden. Die erfahrenen Schwestern und Ärzte der Station waren sehr zufrieden. Er lehnte sich mit seinem Kopf an Sincia, die schon tief und regelmäßig atmete, sie würde wohl gleich einschlafen. Er betrachtete das kleine Mädchen in ihrem Arm und legte seine Hand auf die Decke mit einem Finger, strich er seiner Tochter sanft über ihre Stirn bis zu ihrer kleinen Nasenspitze. Er schmunzelte und ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen, während Sincia schlief. Den warmen Samstagnachmittag nutzten die Menschen in Jarr um sich an den Uferpromenaden zu treffen, die Cafés waren gut besucht und die Wiesen vor dem Ufer des Flusses, welcher sich durch ganz Jarr schlängelte wurden zum Picknicken oder zum Sonnenbaden genutzt. Hitomi und Shinjiro liefen über eine Brücke mit hübsch verzierten gusseisernen Geländern, um auf die gegenüberliegende Promenade zu kommen, dort gab es viele kleine Familienbetriebe, von Nähereinn bis Köstlichkeiten. Hitomi wollte sich dieses Viertel unbedingt ansehen. Sie liebte die Atmosphäre von kleinen Manufakturen, war sie doch selbst in so einer Familie aufgewachsen. Das Thema Katze klammerte Shinjiro gerade aus, sie hatten sich vorerst geeinigt, dass Mikan draußen bleibt. Sie entdeckten eine Bäckerei, wo es sich Hitomi nicht nehmen ließ, einige örtliche Spezialitäten zu kaufen. Daneben war ein Blumenladen, darauf folgte ein wirklich sehr kleines Café. Sie beschlossen, hier eine kleine Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken. Hitomi beobachtete das Geschehen, auf dem Fluß fuhren Paddelboote, viele Radfahrer waren unterwegs. Ein Hund jagte ein Frisbee, welches der Besitzer ihm immer wieder über die weitläufige Wiese warf. “Wie wunderschön es sein könnte, ohne die Bedrohung dahinter!” sprach sie ihre Gedanken plötzlich laut aus. Shinjiro sah von seinem Kaffee auf und beobachtete seine Frau: “Du machst dir Sorgen!” stellte er fest. Hitomi nickte: “Ja, schau all die Menschen, jederzeit kann etwas geschehen!” und sie beobachtete ein junges Pärchen. “Das kann es auch, wenn es keine Outrider gäbe!” Hitomi nickte und sah zu Shinjiro: “Da schau!” und sie lächelte und blickte zu den beiden Jugendlichen, die vielleicht gerade einmal 14 oder 15 Jahre alt waren und sich an das Ufer setzten. Er verstand erst nicht, aber musste dann grinsen: “Da ist nichts!” kommentierte er und überschlug seine Beine. “Ach, ich wusste es sehr zeitig!” antwortete Hitomi auf seine Äußerung und betrachtete ihren »Flan pâtissier« einen französischen Puddingkuchen mit Karamellsauce, den sie sich gleich schmecken lassen würde! Shinjiro setzte sich seine Sonnenbrille auf und grinste frech vor sich hin. “Was wusstest du?” stellte er sich naiv. “Sasuke war auch interessant!” ärgerte Hitomi ihren Mann, was er konnte, konnte sie schon lange! Shinjiro lachte kurz auf: “Niemals!” war seine überzeugte Antwort. Hitomi nahm von ihrem Kuchen, er war vorzüglich! “Möchtest du probieren, er ist gut!” forderte sie ihn heraus. Er lächelte sie nur liebevoll an. “Na siehst du, also wusstest du es damals auch schon!” und widmete sich wieder ihren Kuchen. “Was macht dich da so sicher?” und er nahm von seinen Kaffee. Hitomi schmunzelte, während sie die letzten Stücken ihres “Flan pâtissier” genoss. “Du warst der einzige, der sich meine endlos langen Aufsätze angehört hatte. Nicht einmal meine Lehrer haben sie bis zum Schluss gelesen.” erzählte Hitomi. Shinjiro nickte: “Au ja, sie waren wirklich sehr, sehr, sehr lang!” sagte er belustigend, als er sich daran erinnerte. Er hatte es geliebt, ihr zuzuhören, ihre Geschichten und Gedanken dazu zu verfolgen: Und ihre Stimme zu hören, die meist sanft und ruhig war, aber auch fest und fordert sein konnte, wenn es sein musste. “Also sag, wann!” forderte sie. Shinjiro dachte noch einmal kurz nach. +++Erinnerungen+++ Sie berührte langsam und vorsichtig seine Unterarme. Er beobachtete sie still. Sie strich mit ihren Fingern sanft über seine Haut. Sie stoppte an seinen Händen und nahm sie in ihre. Er bekam eine Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Körper entlang ausbreitete. Wann er das letzte Mal so eine liebevolle Berührung hatte, wusste er nicht mehr. Er ließ es zu, denn es war schön. Er beobachtete Hitomi vor sich. Sie hielt seine Hände sanft aber bestimmt fest. “Gut, nun schließe deine Augen!” sagte sie leise. Er sah Hitomi vor sich an, die bereits ihre Augen geschlossen hatte. Ihre Haare bewegten sich langsam, im schon recht kühlen Herbstwind, eine dünne Strähne legte sich über ihr Gesicht. Doch das störte sie nicht, sanft begann sie: “Vater unser im Himmel...” Er lauschte ihrer Stimme. Ihre warmen, zarten Hände umschlossen die seinen. Eine wohltuende Wärme breitete sich in ihm aus. “...und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern…” hörte er ihre ruhigen Stimme weiter zu. Seine Augen glitten langsam über ihr Gesicht, ihre Lippen, die diese sanften Worte sprachen, ihre Nase, deren Spitze leicht rot von der Kälte war, ihre geschlossenen Augen, über die sich die Haarsträhnen gelegt hatten. Was passierte hier gerade? Ihm wurde warm, er hatte das Gefühl, die Zeit würde stillstehen. Seine Augen konnte er gar nicht abwenden. Sein Blick fiel auf ihre Hände, die seine so fest und sanft hielten. “... Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.” beendete sie das Gebet und lächelte, als sie langsam wieder ihre Augen öffnete. Ihr Blick traf seinen. “Du musst jetzt Amen sagen.” flüsterte sie. Er lächelte sie liebevoll an: “Das war sehr schön!” sagte er leise. Hitomi nickte und sah auf seine Hände, die sie noch hielt, er machte überhaupt keine Anstalten, sie wieder zu bekommen. Langsam ließ sie ihn los und sie sahen sich nun etwas verlegen an: “Nun, ja … also! begann Hitomi und strich ihre Haarsträhne aus ihrem Gesicht. “Ich muss los!” Shinjiro nickte, er verstand. Sie lächelte ihn noch einmal an, beugte sich langsam etwas nach vorn und gab ihm einen schnellen Kuss auf seine Wange. Er war davon vollkommen überrascht. Hitomi wurde etwas rot und lief schnell die alte Betontreppe zur Straße hinauf. “Bis nächste Woche!" rief sie noch zu ihm und war auch schon verschwunden. Er sah ihr noch eine ganze Weile nach. “Ja!” antwortete er ihr leise, obwohl sie schon eine ganze Weile verschwunden war, er betrachtete eine Hand, ihre Berührung spürte er noch immer. +++Erinnerungen Ende+++ König Jarred analysierte zusammen mit Dr. Morel den Kontakt mit der Konföderation des Sonnensystems. Seit Stunden saßen sie in seinem Besprechungszimmer zusammen. “Sie lassen sich nicht in die Karten schauen!” sagte Dr. Morel, nachdem er sich die Aufzeichnung nochmals angesehen hatte. Jarred nickte, “Aber warum? Ein Informationsaustausch wäre auch für sie zum Vorteil!” sprach Jarred seine Gedankengänge aus: “Des einen Vorteil Ist, des Anderen Nachteil!” erwiderte Morel und ließ die Aufnahmen zurücklaufen. “Fakt ist, dort saßen auch mehrere, um das Gespräch zu verfolgen.” analysierte Morel. Jarred lehnte sich in seinem Ohrensessel zurück. Das war ihm durchaus klar, er wartete jetzt noch auf die Scans, die sie von dem weit entfernten Sonnensystem gemacht hatten. “Auf jeden Fall eine höchst interessante Sache.” lehnte sich jetzt auch Morel zurück. “Was geschieht mit der Waffe danach?” wollte Morel wissen und trank ein Schluck Wasser. “Soweit sind wir noch nicht!” erklärte der König. Selbst er hatte schon mehrere Szenarien im Kopf, aber eines, mit dem alle Seiten leben konnten, war noch nicht dabei gewesen. “Meine Sorge ist, wenn sie hinter Captain Hikaris drei Punkteplan kommen, dann wissen sie, dass wir sie hinhalten!” Morel grinste etwas und sah den König an: “Er war 16 Jahre auf einem Militärgelände, ich glaube nicht dass Mr. Hikari dort nur Däumchen gedreht hat!” führte Morel seine Gedanken dazu aus. Jarred sah auf und Morel entgegen. “Sie meinen er weiß mehr?” Morel nickte: "Auf jeden Fall so viel, dass er weiß welche Informationen für uns hilfreich sind, er kennt sie und sie ihn!” Jarred atmete tief ein. “Ich werde mit ihm reden!” beschloss er. Morel nickte: “Also hat er ihnen nie erzählt, wie er dort gelebt hat?” fragte der Doctor genauer nach. Jarred nahm von seinem Tee. “Doch, er hat mir auch einige Namen genannt, auch diesem General Dewns hatte er erwähnt.” und Jarred zeigte auf den Monitor. “Gut!” und Morel sah zu seinen Aufzeichnungen. “Das hätte mich auch sehr gewundert!” Jarred nickte und nahm sich ein mit Schokolade überzogenes “Petit four.” Morel beobachtete Jarred: “Was ist das zwischen ihnen?” fragte Morel neugierig. König Jarred sah den Doktor fragend an: “Ich meine ihre Freundschaft, sie können mit ihm umgehen und haben ihm als Erster sofort wieder vertraut, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.” Jarred grinste: “Sie haben uns analysiert!” stellte er belustigend fest und musste lachen. Der Doctor schmunzelte. “Ein wenig!” gab er zu. Der König dachte kurz nach: “Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als er zurückkam." Er stürmte wie selbstverständlich in seiner Art auf meine Brücke.” erzählte Jarred, als er sich die erste Begegnung mit Shinjiro nochmals vor einem Jahr in seine Gedanken zurück rief. “Was soll ich sagen, er war wieder da…” beendete Jarred seine Erzählung. “Sie sehen ihn!” stellte Dr. Morel fest!” König Jarred dachte einen Moment darüber nach: “Ja!” bestätigte er. “Und er sie!” fügte Morel an. Jarred nickte: “So wird es wohl sein.” Morel notierte sich etwas. “Er hat ihnen gefehlt!” stellte er fest. Jarred grinste: “Ja, aber sagen Sie ihm das bloß nicht!” Morel lachte hörbar auf: “Das werde ich nicht!” versicherte er. “Wie kommen sie voran mit ihm?” wollte Jarred den Stand der Dinge um seinen Freund wissen. “Schleppend, er ist vorerst stabil, ich bin mir jedoch ziemlich sicher, es ist eine sogenannte “resting Phase", meine Sorge geht dahin, wo der nächste Trigger sitzt.” informierte Morel den König. “Also ist es noch nicht vorbei!” sprach Jarred mehr zu sich. Ihm war klar, dass das alles noch nicht abgeschlossen war. Nur jetzt hatte er auch die Bestätigung durch Dr. Morel. “Das ist es erst, wenn er selbst weiß, ab wann es für ihn damals vorbei war!” erklärte der Doktor. Jarred nickte. “Aber jetzt, wie läuft es mit Ihrem Trainingsplan eure Hoheit?" Wechselte Morel das Thema. “Mhm..” und Jarred, legte das pinke petit four, welches er sich gerade gönnen wollte, zurück auf das Tablett. Dr. Morel lachte leise vor sich hin. Saber und Sincia liefen nach einem sehr französischen Abendessen in einem sehr kleinen und versteckten Restaurant nach Hause. Nicht nur Sincia ging es von Stunde zu Stunde zusehends wieder besser, auch Saber spürte neue Kraft und Zuversicht in sich. Letzteres war ihm in den letzten Tagen immer mehr abhandengekommen. Es war die erste Bewährungsprobe für sie als Ehepaar und vor allem als Eltern! Sincia hatte ihm so viel erzählt und er hat sich Royus Worte zu Herzen genommen und umgesetzt, einfach nichts zu sagen. Und Saber merkte, dass es genau das war. Sincia wollte einfach nur reden, ihre Sorgen und Ängste aussprechen, keine sofortigen Lösungen hören, nur sich mitteilen! Zuhause würden sie den Abend langsam ausklingen lassen. April war auf dem Weg ins Offizierskasino, warum hatte sie zu diesem Treffen überhaupt zugesagt? ging sie ihren Gedanken nach. “Eine Stunde!” setzte sie sich eine Deadline, sie würd ihn schon irgendwie abwimmeln können, hing sie ihren Gedanken weiter nach. Sie bog um die Ecke und erblickte Daniel, der sie anlächelte, als er sie sah. Sie hielt kurz inne, “Was war denn jetzt?” Sie musste unweigerlich auch lächeln, ohne dass sie es wollte und lief weiter. Er hatte sich sichtlich Chic gemacht, das war ihr sofort ins Auge gefallen. “Hey!” - “Hey!” begrüßten sich die beiden und musterten sich nahezu liebevoll. “Ich habe uns einen Tisch bestellt im, “Le Saint Amour” April lächelte: “Sehr interessant!" Daniel lachte und reichte April seinen Arm: “Ich weiß ganz genau, was das heißt!” erzählte er. “Ach, dann lass mal hören, Cowboy!” sprach April auf Französisch um Daniel von seinem hohen Ross herunter zu holen. “Es heißt “heilige Liebe” und nicht alle Amerikaner sind Cowboys, Miss Eagle!” antwortete Daniel ihr im feinsten Französisch. “Was?” sagte April und blieb stehen. Daniel grinste etwas frech: “ Meine Mutter ist Französin und stammt aus Marseille. April und Daniel liefen weiter. Die Blondine schmunzelte. “Südfrankreich, wundervoll, mein Vater stammt aus Avignon.” Erzählte jetzt April, sie genoss es gerade sehr. “Gut, dann sie mich einfach als Nachbarsbengel, der dich chic ausführt!” April kicherte etwas. Und sie verließen das Militärgelände. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)