To be too good to be true von Kaede12 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Ich weiß nicht wie oft, aber immer wieder und wieder machte ich die Haustür auf und zu. Alles war bereit. Ich hatte meinen fertig gepackten Rucksack auf den Rücken geschnallt, meinen Eltern „ Bis später“ gesagt und das Busticket in der Hand. Aber aus irgendeinem Grund wollte ich mich nicht auf den Weg zur Schule machen. Vielleicht lag es daran das ich nicht wollte das die Jungs mir wieder hinter pfeifen oder es lag daran das ich es satt hatte mir sagen zulassen wie schön ich doch sei und wie glücklich ich mich mit so einem tollen Aussehen und so einer eleganten Figur schätzen sollte. Es lag an allem – an den Jungs und an den Leuten die sagten ich sollte mich glücklich schätzen. Aber vor allem lag es an den Leuten, denen mein Charakter egal war und mich nur nach meinem Äußeren beurteilten. Alle dachten, dass das Aussehen das einzige sei was zählt. Dabei ist das riesiger Quatsch, nur weil ich gut aussehe ist mein Leben noch lange nicht perfekt. Alle schenken sie mir Make up und Kleider mit einem tiefem Ausschnitt, dabei würde ich mich viel mehr über ein Buch freuen. Aber jetzt erstmal das Wichtigste: Ich bin (zu mindestens meinen das alle anderen) das schönste Mädchen der weiten Umgebung und ich wünschte ich wäre es nicht. Das klingt jetzt wahrscheinlich so als ob ich sehr melancholisch sei, wahrscheinlich bin ich das auch aber das darf niemand wissen. Meine Mutter ist nämlich auch noch ein Problem. In ihren Augen bin ich auch diese schöne Prinzessin, mit der sie bei Freundinnen und bei der Arbeit angeben kann. Aber als sie merkte dass ich mich nicht so fühle und immer niedergeschlagener wurde sagte sie zu mir: „ Du bist eine wunderschöne Prinzessin, aber wenn du dich nicht wie eine verhältst, bringt das auch nicht viel. Du darfst unserer Familie keine Schande bereiten immerhin bist du der Engel der unsere Familie segnete, also verhalte dich auch wie einer!“ Ich verstand nicht wieso ich nicht ich selbst sein darf, aber sie ist meine Mutter und der widerspreche ich nicht. Es klingt jetzt wahrscheinlich so, als wäre mein Leben der absolute Horror aber tatsächlich geht es. Beliebter Horror ist viel besser als gemobbt zu werden. Ich versuche es positiv zu sehen und sobald die Schule und die Hausaufgaben erledigt sind, kann ich lesen und ich selbst sein. Als ich es endlich geschafft hatte mich zu überwinden und in den Bus eingestiegen war, fing es auch schon an. Tokihara Hiroto, ein sehr beliebter Junge der einen Jahrgang über mir ist, setzte sich direkt hinter mich und fing an mit mir zu flirten: „ Na Noriko? Hast du Lust später mit mir ins Kino zu gehen?“ fragte er mit seinem typischen Angeber nervigen Unterton. „Nur über meine Leiche und außerdem habe ich dir tausendmal gesagt das du mich nicht beim Vornamen nennen sollst. Für dich bin ich Kisugawa-san kapiert?“, schnaubte ich, doch dieser Schleimer redete einfach weiter: „ Hey, so eine Schönheit wie du sollte sich nicht aufregen. Sonst bekommst du noch Sorgenfalten.“ er grinste und ich würde stocksauer. Ich musste mich sehr zusammenreißen ihm kein blaues Auge zu verpassen. Auch wenn ich sein perfektes Gesicht sehr gerne etwas weniger perfekt geschlagen hätte. Wortlos stand ich auf und setzte mich neben Inomata Taiki. Er war der einzige der mich nicht wegen meines Aussehens mochte, sondern weil wir die selben Bücher lassen. Er hatte keine Freunde, weil er sehr kalt gegenüber anderen ist. Ich bin, seit er mir in meinen schwierigen Zeiten geholfen hat, oft bei ihm. Ich könnte zwar mit jedem befreundet sein, aber er war der einzige den ich gerne mag und er war der einzige der mich beim Vornamen nennen darf. Wie meistens laß er auch jetzt ein Buch und als ich auf ihn zukam machte er den Platz neben sich frei. „ Und wieder ein nerviger Junge?“ ,fragte er mich ohne von seinem Buch aufzuschauen. Ich zog auch ein Buch aus meinem Rucksack und antwortete: „ Ja, aber das ist ja nichts Neues“. Als er meinen seufzen hörte sah er mir in die Augen und sagte: „ Wenn du jemanden zum reden brauchst ich bin für dich da Noriko“ „ Danke Taiki“ sagte ich. Ich war ein wenig abgelenkt. Wie er meinen Namen sagte und mir mit seinen Tiefblauen Augen ins Gesicht sah war echt magisch. Ich bekam Herzklopfen und obwohl ich mein eigenes Gesicht nicht sehen konnte, war ich überzeugt davon, dass es so rot wie eine Kirsche wurde. Jedenfalls lächelte ich ihn noch einmal an und widmete mich dann hastig wieder meinem Buch, so wie er auch. Als der Bus vor dem Schulgebäude zum stehen kam stieg ich direkt aus. Ich hatte bemerkt das Tokihara-kun die ganze Zeit zu mir rüber gestarrt hat und nicht gerade freundlich dabei aussah. Als ich ausstieg, rannte mir Tokihara-kun, wie erwartet, hinterher. Also wurde ich schneller. Er auch. Ich wurde noch schneller. Er auch. Ich wurde noch ein mal schneller blieb dann abrupt stehen und drehte mich um. Ich stand ihm direkt gegenüber und schenkte ihm meinen hasserfülltesten Blick. „Wow, sogar wütend siehst du umwerfend aus.“ ,sagte er grinsend. „Es reicht. Ich will nichts von dir und du musst das akzeptieren.“, sagte ich. „Ich will es aber nicht akzeptieren! Ich will nicht mit einer von diesen anderen Mädchen zusammen sein. Ich will etwas Erstklassiges.“, sagte er. Jetzt reichte es. „Etwas Erstklassiges? Wir Mädchen sind keine Gegenstände. Wir sind alle gleich und es ist egal wie wir aussehen. Nur der Charakter zählt.“, sagte ich sauer. Ich wollte gehen doch Tokihara-kun griff nach meinem Arm und drückte mich gegen die Wand er fing an zu reden: „ Noriko, bitte…“, doch bevor er weiter sprechen konnte unterbrach ich ihn: „Für dich bin ich Kisugawa-san. Merk es dir!“ Während ich das sagte, löste ich seine Hand von meinem Arm und gab ihm dann einen Kinnhaken. Er stolperte rückwärts und sah ein wenig beeindruckt aus. Ja, ich bin nicht so süß wie ich aussehe. Wütend aber auch zufrieden das ich ihm endlich mal meine Meinung in Form von einem Kinnhaken zeigen konnte ging ich weiter in Richtung Klassenraum. Ich konnte mich gar nicht auf den Unterricht konzentrieren. Wieso muss ausgerechnet ich so schön sein? Ich habe mir das nie gewünscht und es gibt genug andere, die gerne so wie ich aussehen würden. Ich fing an irgendwas in mein Heft zu kritzeln. Taiki der neben mir saß merkte das und nahm einen kleinen Zettel aus seinem Rucksack. Dann fing er an was darauf zu schreiben. Als er fertig war, schob er den Zettel langsam zu mir rüber. „Pass auf das dich der Lehrer nicht erwischt. Was ich eigentlich fragen wollte hast du später Zeit?“ Roter Lippenstift oder lieber einen natürlicheren Ton? Ich bin zu Hause und gerade dabei mich für mein Date mit Taiki vorzubereiten. Nie im Leben hätte ich gedacht, das ER ausgerechnet MICH auf ein Date einlädt. Na ja ich bin das einzige Mädchen zu dem er ein wenig Kontakt hat und wahrscheinlich das einzige mit dem ehr je gesprochen hat, aber so lange kennen wir uns dann nun auch wieder nicht. Genau genommen ist unsere erste Begegnung 4 Monate her. Zurück zum wichtigen Teil ich muss mich auf das Date vorbereiten. Ich wusste nicht was ich machen sollte– buntes Make up oder doch eher natürlich? Aber dann fiel mir ein das ich ja angeblich sowieso schon die Schönste sei und trug nur ganz zart Wimperntusche und Puder auf. Zuerst wollte ich mir einen Rock oder ein Kleid anziehen aber dann entschieden ich mich für einen Hoodie. Immerhin trug Taiki auch nichts anderes. Ich wollte mich schon auf den Weg machen, wie jede Frau bei ihrem ersten Date zu früh, da rief mich jemand an. Es war Misaki Megumi. Sie ist eines dieser coolen Mädels die eine Clique bilden, die unter den Mädchen das sagen haben. Aber die beliebtesten ist sie nicht, sondern ICH (leider). Jedenfalls ist sie in diesen Schlappschwanz Tokihara Hiroto verknallt und voll eifersüchtig, weil der nur mich anbaggert. Ich überlegte kurz ob ich rangehen sollte aber dann drückte ich auf das grüne Telefonsymbohl. „ Hallo Misaki–san, was gibt‘s?“ fragte ich höflich obwohl ich wusste das es sich nur um Tokihara handeln konnte. „Hi. Also es geht um Hiroto-kun“, sagte sie, wie alle anderen (außer mir) nannte sie ihm beim Vornamen „ Ich habe gesehen das er dir heute wieder hinterher gerannt ist und ich wollte dich fragen ob du ihn nicht vielleicht mit mir verkuppeln kannst?“ „ Ähm nein! Ich möchte zwar nichts von ihm, aber ich will ihn auch ehrlich gesagt nicht mit jemandem verkuppeln“ sagte ich und wollte schon auflegen, aber dann fing Misaki-san wieder an zu reden: „ Du bist zwar die Beliebteste in der Schule aber trotzdem hab ich das Sagen. Also entweder hilfst du mir oder ich sorge dafür das du keine Freunde mehr hast“ Misaki-san konnte mich zwar nicht sehen, aber wenn sie es getan hätte, währe sie sehr überrascht gewesen, denn ich verzog keine Miene und sagte trocken: „ Ich habe sowieso nur einen Freund und der wird immer zu mir halten. Mein Schulleben ist sowieso nicht so toll also kannst du da gar nichts kaputt machen.“ Ich legte auf und ging nach draußen. Ich war wütend. Jetzt kriege ich Stress wegen einem Jungen, den ich nicht ausstehen kann, na super. Ich warf diese nervigen Gedanken aus meinem Kopf und konzentriere mich auf das Date mit Taiki. Immerhin ist es eine Riesen Gelegenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)