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Wandel der Zeit

Wenn Träume wahr werden
von

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Silvester

Huhu,
 

diesmal ist das Kapitel in Toms Sichtweise :)

Ich hoffe es gefällt euch,
 

mathi
 

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Silvester
 

#Rückblende#
 

Ein kühler 31. Dezember war angebrochen und alle Schüler freuten sich auf das neue Jahr. Viele Kinder und auch Jugendliche feierten dieses Ereignis lieber mit ihren Familien und Freunden, doch leider gab es auch welche denen dies verwehrt blieb.

Tom Riddle, zum Beispiel. Er war ein recht ruhiger, gelehriger Junge. Seinen Mitschülern gegenüber hilfsbereit und hatte auch immer ein offenes Ohr für Probleme Anderer. Ein Grund, warum er mit stolz auf seiner Schuluniform das Vertrauensschülerabzeichen trug. Den Lehrern blieb er immer freundlich und engagiert im Gedächtnis, so dass er rasch ein Liebling aller wurde.
 

Das allerdings brachte einige dazu, ihm aus Eifersucht und Frust Streiche zu spielen, ihn extra zu manipulieren und schlechte Gerüchte zu entfachen. Jedoch ließ er sich davon nicht ablenken, bewies allen Anderen dass man ihn täuschen wollte und erreichte damit, dass er immer mehr von den Anderen mit bösen Blicken traktiert wurde. Am schlimmsten jedoch waren die Raben. Die höheren Klassen konnten nicht mit ansehen, wie man ihn bevorzugte oder dass er fleißiger war als sie alle zusammen. Sie wurden neidisch, ihre Streiche waren purer Ernst.

Immer wieder hatte er kleinere Verletzungen, war immer häufiger im Krankenflügel aufgewacht. Oft wurde er dann gefragt, wer es war der ihm das antat, doch er sagte nichts. Nahm die Schuldigen sogar noch in Schutz, da er der Meinung war dass dies nur eine Phase von rebellierenden Schülern war die ihn wohl etwas ausbremsen wollten. Doch genau das ließ zu, sich noch mehr anzustrengen - er wollte der gesamten Schule beweisen dass er sich nicht ablenken und aufhalten ließ. Sollten sie ihn doch hassen, er würde drüber stehen.
 

Das einzige worum er nicht gerade begeistert war, waren diese Slughorn Partys. Er konnte diesen Mann, mit seiner schleimenden Art nicht leiden. Seine Erfolge und Bekanntschaften waren ihm herzlich egal. Er musste nicht unbedingt wissen von wem er Präsente bekam und kostenfrei irgendwo eintreten durfte. So etwas hinderte ihn nur daran, die Schule abzuschließen und endlich ins Arbeitsleben einzusteigen!
 

Er wollte raus hier, mochte sein dass er niemanden verpfiff, aber diese Angriffe gingen auch ihm langsam gehörig gegen den Strich. Natürlich konnte er sich wehren, aber wieso sollte er sich auf dieses Niveau herablassen und womöglich noch von der Schule fliegen, da die Anderen sicherlich NICHT ihren Mund halten würden!

Zwei Jahre! Es waren nur noch zwei Jahre und er konnte endlich hier raus. Es war die pure Hölle, würden die Lehrer nicht ein wenig mehr auf ihn Acht geben. Außer sein Verwandlungslehrer… dieser Dumbledore, bedachte ihn immer mit einem fiesen Blick. Die Augen spiegelten regelrechten Wahnsinn wieder, während er sich dumm und dämlich laberte. Natürlich hörte er zu, machte seine Notizen in seinem Unterricht und brachte gute Ergebnisse.
 

Heute sollte eigentlich ein erfreulicher Tag sein, aber er spürte weder Freude noch irgendetwas anderes glückliches. Er hatte von seiner Heimleiterin einen Brief bekommen. Sehr erfreulich war er nicht, aber er war es gewohnt dass man mit seinen Sachen tat was man gerade wollte. Die anderen Kinder hatten sein Heimzimmer in Brand gesetzt, nichts bis auf ein Ring und ein Medaillon waren übrig geblieben. Sie wurden beides in diesem Brief mitgeschickt. Sein einziges Hab und Gut also…
 

Er wunderte sich wieso man ihm das antat, aber so langsam sollte es ihm wohl doch auch mal egal sein. Die letzten beiden Jahre würde er damit verbringen sich schöne Gedanken zu machen. Er würde es noch durchstehen und musste danach den Rest nie wieder sehen!
 

„Alles Gute zu Ihrem Geburtstag, mein Junge“, hörte er die freundliche Stimme seines Tränkeprofessors. Kurz darauf legte sich eine Hand auf seine Schulter und drückte etwas unbeholfen zu. „Danke, Sir.“ Er hörte seine Stimme, welche sich nett bedankte und spürte ein Lächeln, welches er sich erzwang.

Er hatte kein Grund zur Freude, seine Heimleiterin hatte geschrieben, sie würden wohl eine Weile brauchen um die größten Schäden wieder zu richten, er solle doch dieses Jahr in der Schule verbringen. Nicht dass er das nicht auch getan hätte… jedoch hinterließen in ihm die Sommerferien ein mulmiges Gefühl. Was würde sein, wenn er bis dahin nicht zurückkommen konnte? Das Heim war voll und sein Zimmer war schon das Kleinste…
 

„Na werden Sie noch schön feiern? Lassen Sie mich doch wissen, falls etwas stattfinden sollte“, zwinkerte Slughorn und verschwand in seinem Klassenzimmer. Tom blieb etwas verwirrt auf dem Gang stehen, doch dann schüttelte er den Kopf. Nein, feiern würde er nicht. Silvester war Feier genug, also wieso dann auch noch sein eigener Geburtstag? Es wussten sowieso sehr wenige davon und so sollte es auch bleiben, er konnte gut und gerne darauf verzichten, selbst bei so etwas noch verletzt zu werden.
 

*Schluss!*,dachte er sich. Er würde jetzt darüber nicht nachdenken, er war doch eigentlich auf den Weg in die Bibliothek. Es war Samstag und er würde einen Teufel tun um mit nach Hogsmead zu gehen. Kein Bedarf! Da konnte er auch genauso gut in der Bibliothek ein Buch lesen. Und mit der Genehmigung Slughorns, konnte er sogar in die verbotene Abteilung.

Er straffte seine Schultern und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.
 

Der Abend kam viel zu schnell, entschied er für sich als er die Durchsage hörte. Er klappte sein Buch seufzend zu, stand auf und brachte das Buch an seinen gewohnten Platz. Langsam verließ er die verbotene Abteilung, nur um sich noch einmal umzudrehen und mit leicht sehnsüchtigem Blick die Bibliothek endgültig verließ. Er hatte keine Lust auf diese Silvesterfeier zu gehen, besonders nicht die mitternächtlichen Lichter, der Rauch und Krach. Er konnte daran einfach nichts abgewinnen und fragte sich, wieso Menschen darauf nur so standen.

Schon öfters hatte er sich an diesem Tag im Jahr gewünscht ein echtes Zuhause zu haben. Dort musste man nicht in den Himmel starren, sich dieses Feuerwerk antun und sich um den Hals fallen.
 

Auf den Weg zurück in den Slytheringemeinschaftsraum, wuselten ihm etliche andere entgegen. Manche waren in Grüppchen, andere wiederum allein. Alle waren sie aufgeregt, als haben sie dieses Feuerwerk noch nie gesehen. Er jedoch fand es von Jahr zu Jahr ermüdend, ertrug es jedoch um wenigstens den Anderen die Laune nicht zu verderben.
 

Zielsicher war er am Portrait angekommen, rasch flüsterte er das Passwort und verschwand binnen Sekunden in seinem Schlafsaal. Diesen teilte er sich mit zwei anderen Jungs, mit denen er sich wohl in diesem Schloss am besten verstand. Darunter zählte wohl auch Abraxas Malfoy. Der einzige Normale in diesem Schloss. Der Blonde dachte genau wie er selbst und war extra über die Feiertage nach Hause gefahren um diesem Irrsinn zu entgehen. Liebend gern hätte der Jüngere ihn mitgenommen, doch leider duldeten dessen Verwandte keine Fremden um die Feiertagszeit. Schade eigentlich…
 

Erneut seufzte er, trat anschließend in das angrenzende Bad um sich zu fertig zu machen. Die Party würde in einigen Minuten beginnen und er wollte sich so viel Zeit wie möglich nehmen, denn dann musste er umso weniger dort verbringen.
 

„Es ist mir eine große Freude, euch hier auf unserer kleinen Silvesterveranstaltung begrüßen zu dürfen! Ich denke ich muss nicht viel erklären, außer dass Alkohol strikt verboten ist, sollten unserer Aufsichtspersonen auch nur ein Reagenzglas davon finden, wird fürs Erste von den Hogsmeadwochenenden freigestellt! Aber nun, habt Spaß!“, sprach Professor Dippet und eröffnete das große Festessen. Sofort warfen sich die Häuser auf ihr essen.

Tom kam sich vor wie im Zirkus. Es war laut, niemand konnte sich gegenseitig verstehen. Das Besteck klirrte, Kinder schmatzten. Er sah sich wieder darin bestätigt, nicht hier sein zu wollen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, wurden dann die Schüler gebeten fürs erste aufzustehen, so dass die Lehrer die Tische mit dem Zauberstab an die Seite des Raumes zu beförderten. Erst dann begann die eigentliche ‚Party. Es gab Musik, alkoholfreien Punsch und extrem viele Luftschlangen. Man wollte ihn wahrlich foltern, so etwas konnten die Lehrer doch wirklich nicht erlauben?! Verständnislos schüttelte er den Kopf. Und er hatte gedacht, dieses Jahr könnte es etwas ruhiger laufen, aber nein. Es waren noch mehr Schüler in der Schule geblieben… für seine Verhältnisse, eindeutig zu viel!
 

Er merkte nicht wie die Zeit verging, wie um ihn herum die Sektgläser verteilt wurden. Natürlich wurde der Alkohol mit Wasser, Orangen- oder Kürbissaft verdünnt, immerhin waren auch noch Kinder anwesend. Unter anderem war das auch nur fürs Anstoßen gedacht, so dass es zu einem Rausch gar nicht erst kommen konnte.
 

„ZEHN!“
 

Für einen kurzen Moment, musste er sich die Ohren zuhalten, da neben ihm ein Zweitklässler aus vollem Halse mit schrie. Der Countdown… also war es gleich soweit. Er verschanzte sich kurzerhand zum Ende des Saals. Sobald das erste Feuerwerk hochging, würde er verschwinden, in seinen Schlafraum gehen, ihn Schalldicht zaubern und endlich schlafen!
 

„FÜNF!“
 

Lief der Junge ihm etwa hinterher? Der grölte ja bis über alle Köpfe hinweg! Mit einer Hand schon die Tür berührend, wartete er darauf, dass das Feuerwerk begann. „Riddle!“, sprach eine fremde Stimme plötzlich neben ihm. Er schrak auf und zog seine Hand vom Holz. „Was willst du?“, fragte er sofort, sich von außen unnahbar gebend. „Ein Geschenk.“

Und schon hatte er ein viereckiges Päckchen vor der Nase. Bevor er es dem Gegenüber abnahm, zog er eine Augenbraue hoch. „Ein Geschenk?“ „Ja, du hast doch noch Geburtstag!“, grinste der Junge und verschwand schnellen Schrittes zurück zu den Anderen.
 

Tom bekam ein unwohles Gefühl im Magen, als er das Geschenkband entfernte. Gerade als er das Packet öffnete, ertönte ein lauter Knall. Dass Feuerwerk begann und er sah nur noch ein helles Licht, kurz darauf folgte ein scharfer Schmerz. Alles was er danach noch hörte, war ein Aufschrei, dann wurde alles Schwarz.
 

Erst als er wieder aufwachte bemerkte er, dass sein gesamter Körper in Bandagen gewickelt auf einer weichen Matratze lag. Dazu kam, dass sich ein unangenehmes Pochen in ihm breit machte und er stechende, wie Nadeln piekende, Schmerzen an Händen und Bauch wahrnahm. Seine Augen waren unsagbar schwer und er konnte sie kaum offen halten. Er wollte etwas sagen, doch nichts als ein schwaches brummen kam über seine Lippen.
 

Dennoch führte es dazu, dass die Krankenschwester auf ihn aufmerksam wurde und sie sofort den zuständigen Arzt herbei holte.
 

Alles andere verlief wie in einem Film vor seinem inneren Auge ab. Das Packet, das Licht, die Schmerzen…
 

Nachdem Tom schließlich wieder mehr mitbekam und nicht mehr wegen den Medikamenten wie unter Droge stand, wurde ihm erklärt was mit ihm geschehen war. Dieses Packet welches er geöffnet hatte, beinhaltete eine Art Feuerwerkskörper, der entzündet wurde, sobald die Schleife durchgezogen worden war.

Er hatte Glück, dass er das Päckchen noch während des hellen Lichts losgelassen hatte, ansonsten wären seine Hände nicht wiederherstellbar gewesen. Dennoch hatte er Verbrennungen am ganzen Körper und eine leichte Gehirnerschütterung, wegen des harten Aufpralls auf den Boden der Halle.
 

#Rückblende Ende#
 

Seit damals, hasste er Silvester und seinen Geburtstag gleichermaßen noch mehr als zuvor schon. Er hatte keine guten Erinnerungen an dieses Fest, auch die letzten Jahre nicht, die er allein, ohne Freunde gefeiert hatte. Natürlich lud er Severus jedes Jahr ein mit ihm zusammen zu feiern, aber sie Beide waren bei so einem Spektakel lieber allein. Dieses Jahr jedoch würde das Haus regelrecht voll sein. Die Malfoys, Severus, dessen Sohn und diese Weasleyzwillinge würden sein Heim beherbergen und würden ihn wohl oder übel auch dazu zwingen Silvester mit ihnen mitzufeiern. Er hasste es!
 

Ein langer Seufzer entkam seiner Kehle, während er in seinen Stuhl zurücksank und einen Arm über seine Augen legte. Seit diesem Traum - der seiner schlechten Erinnerung dieses Tages widerspiegelte - konnte er, seit drei Uhr morgens, kein Auge mehr zu machen. Nachdem er es eine halbe Stunde lang probiert hatte, erneut einzuschlafen, hatte er es aufgegeben, sich unter die Dusche gestellt und war in sein Büro gegangen. Er arbeitete die Unterlagen und Aufträge seiner Anhänger nun schon seit Tagen durch und kam einfach nicht auf einen grünen Punkt. Alles was er machte, schien falsch und völlig absurd! Er konnte sich kaum konzentrieren, seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Er dachte an das grausige Silvesterdesaster während seiner Schulzeit, spürte das leichte ziepen an seinen Armen und hätte sich gewünscht den Anderen verflucht zu haben! Die Verweisung der Schule war eine viel zu milde Strafe, für das was der ihm angetan hatte. Fast drei Wochen hatte man ihn auf der Krankenstation versauern lassen. Hausaufgaben hatte er nur über Abraxas bekommen, so dass er wenigstens im Stoff nicht zurücklag. Was eh lächerlich war, da er alles schon gekonnt hatte. Er erinnerte sich noch daran, wie oft Slughorn ihn besucht und ihm kleine Geschenkkörbchen mitgebracht hatte. Die widerlichen Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen und Zitronenbonbons…
 

Er ließ seine Feder ins Tintenfässchen fallen und fuhr sich müde über die Augen. Er wollte gar nicht erst daran denken, was der heutige Tag alles an Ärger mit sich bringen könnte. Alle wussten, dass er weder Silvester noch seinen Geburtstag mochte und trotzdem hatte er ein äußerst ungutes Gefühl. Irgendwas würd passieren…
 

Seine Augen blickten ziellos umher und heftete sich schließlich an das Foto, welches er auf seinem Schreibtisch stehen hatte. Im normal Fall legte er keinen Wert auf Erinnerungen oder so etwas, doch war es wirklich besonders und erinnerte er sich gern zurück, hob er sich das ein oder andere doch auf.
 

So auch das Bild.
 

Langsam griff er danach und betrachtete es wehmütig. Er blickte auf die Frau welche in den Armen seines besten Freundes lag. Er selbst stand neben ihr und lächelte zu ihm hoch. Sein Arm hatte sich um ihre Schulter gelegt und drückte diese sanft. Ein leises Seufzen erklang. Damals war er so froh, als er erfahren hatte das Severus sich mit Nicole verlobt hatte. Das strahlende Gesicht dieser Frau und das seines besten Freundes, als sie es ihm erzählt hatten würde er so schnell nicht mehr vergessen. Er hatte ihnen gratuliert, sie eingeladen und dann hatten sie bis tief in die Nacht gefeiert. Erst am nächsten Tag hatten sie dieses Foto gemacht…

Er musste zugeben, er vermisste sie. Sie war eine gute Freundin, sie hörte jedem zu, egal ob Problemen oder einfach nur Sorgen – sie wusste immer Rat. Und sie wüsste mit Sicherheit auch Rat bei diesem Problem.
 

Seine Konzentrationsschwäche lag ja auch nicht allein darin, da er seinen Geburtstag hasste, sondern daran, dass er seit Weihnachten keinen klaren Gedanken, bezüglich des Sohnes seines besten Freundes fassen konnte. Dieser Moment, als Harry das Fotoalbum seiner Eltern in der Hand hielt. Das sanfte Lächeln auf den Lippen und das Strahlen der Augen hatten sich so tief in sein Herz gebohrt, dass er schon ein schlechtes Gewissen bekam wenn er daran zurück dachte! Es war wie ein Zauber, der ihn getroffen hatte und genauso schnell, so hoffte er, würde es vergehen. Dennoch je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verfiel er ins Schwärmen. Die grünen Augen erschienen ihm immer wieder vor seinem inneren Auge. Sofort verdrängte er seine Probleme, seine Arbeit und auch das aufkommende unwohle Gefühl, wenn er an seinem Geburtstag dachte. Ihm lief es immer wohlig den Rücken hinab, wenn Harrys und seine Blicke sich kreuzten und auch das Feuerwerk, welches in seinem inneren losging, als er an ihn dachte. Es war unbeschreiblich und dennoch so falsch! Er hatte schon so oft geliebt, Männer sowie auch Frauen und dennoch war dieses Gefühl welches er nun verspürte, sehr viel stärker als jemals zuvor.

Dennoch durfte er diese Gefühle nicht zulassen... Harry war Severus‘ Sohn, er konnte und wollte seinem besten Freund so etwas nicht antun. Er wollte ihm nicht das Kind, das einzige was von Nicole noch übrig war, an sich reißen. Davon abgesehen wusste er noch nicht einmal ob Harry ihn überhaupt mochte! Akzeptieren, ja. Aber mögen… er konnte es nicht sagen. Sie hatten zwar ihre Differenzen bereinigt und man konnte die jeweils andere Situation verstehen, nur war da auch noch so ein bitterer Beigeschmack. Nie hätte er gedacht, dass er sich, Wort wörtlich, Hals über Kopf in seinen ehemaligen Feind verlieben würde! Der zusätzlich auch noch der Sohn seines besten Freundes war…
 

„Argh!“
 

Seine Hände gruben sich in sein Haar, während er starr auf das Bild blickte. Wieso war sie nicht mehr da, verdammt noch mal?! Ihm waren die letzten Jahre so langsam und erfolgslos vorgekommen… Besonders mit Severus, der erst seit einem knappen halben Jahr angefangen hatte zu leben. Es schien bei allen bergauf zu gehen, nur bei ihm… bei ihm blieb die Zeit stehen.
 

Er war gerade dabei sich in noch tiefere und düstere Gedanken zu stürzen, als ihn mit einem Mal ein Klopfen ablenkte. Zuerst war er etwas misstrauisch, doch dann blickte er auf die Uhr, die ihm Gegenüber angebracht war und schüttelte über sich selbst den Kopf. „Herein“, sagte er ruhig und strich sich noch einmal durch seine Haare, dabei richtete sich sein Blick gegen die Tür.

Es dauerte keine Minute, als auch schon blondes Haar zum Vorschein kam und Lucius eintrat. „Ich bin gekommen um dich abzuholen. Das Abendessen ist angerichtet und du solltest wenigstens eine Mahlzeit am Tag zu dir nehmen“, meinte Lucius besorgt. Natürlich bemerkte er, wie der Blonde das nicht angerührte Frühstück und Mittagessen auf seinem Schreibtisch begutachtete. Er hatte sich so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er nicht gemerkt hatte wie schnell die Zeit doch an ihm vorbeigegangen war. „Ja“, sprach er, während er aufstand, „du hast Recht.“
 

Er rief eine Hauselfe und bat sie, dass verpasste Essen wieder mitzunehmen und trat durch die Tür. Zusammen liefen Lucius und er durch die langen Gänge seines Anwesens, dabei sprachen sie jedoch nicht ein Wort.

So dass sich seine Gedanken wieder auf etwas anderes konzentrierten. Jeder Schritt den er machte, ließ in seinem Kopf ein Bild Harrys materialisieren. Er versuchte es immer wieder durch kaum sichtbares Kopfschütteln zu verdrängen, jedoch erschien es immer und immer wieder. Nur für einen kurzen Moment schloss er die Augen, es war nicht lange – fast schon nur wie ein Wimpernschlag und er hörte diese Stimme seinen Namen flüstern. Eine Gänsehaut erfasste ihn und er riss seine Lider auseinander.

Was zum Teufel war los mit ihm?! Wurde er noch verrückt?
 

„Alles in Ordnung?“, fragte ihn Lucius, der ihm eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Er erlaubte sich seine schwache Seite für einen Augenblick, bevor er seine Schultern straffte. „Natürlich, Lucius“, sagte er daher gefasst und öffnete die große Tür. Er trat mit großen Schritten an den Tisch um sich an die Stirnseite schließlich niederzulassen.

Natürlich bemerkte er die besorgten, fragenden und sogar abwartenden Blicke der Anderen, doch ließ er sich nichts anmerken. Das Bild Harrys war verschwunden, so dass er nun auch seine anderen Sorgen wieder zuließ.

Das ungute Gefühl, welches er zu Anfang noch verspürt hatte, kam stärker zurück, als er gedacht hatte. Unbemerkt von den Anderen, ließ er seinen Blick schweifen. Bei Harry jedoch blieb er etwas länger, bevor er auch schon bei den Weasleyzwillingen war. Beide hatten ein ziemlich dämliches Grinsen auf den Lippen, so dass er seine Augen nur kurz verengte.
 

„Happy Birthday, Herr Lord Voldemort!“, riefen die Beiden auch schon, als es still wurde. Man konnte regelrecht spüren, wie der festliche Raum an Wärme abnahm und ein leiser kühler Luftzug durch die Stühle schlängelte.

Er zog seine Augen noch ein wenig mehr zu Schlitzen, bevor er sich innerlich zur Ruhe rief. Es waren die Freunde von Harry. Würde er ihnen etwas antun, würde er es mit Sicherheit bereuen...
 

Tief atmete er ein, um unbemerkt den Großteil wieder hinaus zu blasen. „Danke.“ Es war ruhig, dennoch für alle anderen Anwesenden gefährlich, ausgesprochen. Er würde nicht zulassen, dass auch noch andere ihn versuchten zu gratulieren. Das zeigte er allen Anderen auch, indem er ihnen alle einen bösen Blick zuwarf.
 

Dies schienen nur die Zwillinge nicht zu bemerken, denn diese fingen nun freudig an auch noch ein Geburtstagständchen zu trillern. Vor Scham verbarg er sein Gesicht hinter seinen Händen und schüttelte nur verständnislos den Kopf. Er merkte wie seine Wut die Überhand gewinnen wollte und am liebsten hätte er seine Vernunft auch über Bord geworfen, wären es nicht sogar die besten Freunde.

Er wusste wie schwer es war richtige Freunde zu finden, er selbst hatte dieses Problem selbst gehabt. Abraxas, Lucius‘ Vater, war sein engster Vertrauter gewesen, bis hin zu seinem Tod. Und nun war da Severus, er war ihm sogar noch ein weniger näher als es Abraxas je gewesen sein konnte. Sie hatten viel erlebt, gelitten und dennoch weitergemacht.

Nichts würde ihn dazu bringen, ausgerechnet die besten Freunde von Severus‘ Jungen zu bestrafen oder seine Wut an ihnen auslassen. Natürlich ärgerte es ihn, schließlich wusste jeder wie er auf diesen Tag zu sprechen war. Auch Harry wusste es anscheinend schon. Wieso machten sich die zwei Rotschöpfe es sich dann zu einem Spaß?

Aber was dachte er darüber nach, er konnte sich noch gut daran erinnern wie sehr Severus sich über diese beiden Jungen beschwert hatte. Schlimmer als Potter und seine Anhängsel, hatte er damals gesagt. Es war ein wirklich amüsanter Augenblick gewesen. Also was erwartete er von zwei Unruhestiftern?

Er sollte sich wohl damit einfach abfinden, den restlichen Tag überstehen und morgen weiter machen wie bisher. Ohne Erfolg auf eine Änderung oder gar eine Verbesserung zu hoffen.
 

Also, dachte er sich, sollte er wohl das Beste aus diesem Abend machen. „Ich würde sagen, dass wir lieber mit dem Essen beginnen sollten. Sonst wird es noch kalt“, meinte er daher freundlich und wartete bis sich alle genommen hatten.

Das Abendessen verlief relativ ruhig, auch wenn die Zwillinge sich immer wieder ins Fäustchen lachten und mit einem Finger auf Lucius zeigten.
 

Einfach ignorieren, sagte er sich um sich ja nicht aufzuregen. Also ging er wieder dazu über, seine Gäste zu mustern, besonders bei einem ließ er sich sehr viel Zeit. Harry sah gut aus, bemerkte er. Die schwarzen Haare waren nicht mehr so durcheinander wie bei ihrer letzten Begegnung. Er war etwas größer geworden, dennoch kleiner als seine Freunde. Wohl auch kleiner als diese Miss Lovegood, die seine Einladung mit großem Bedauern ausgeschlagen hatte.

Harry war ein wahres Ebenbild seiner Eltern. Nicht nur die schwarzen Haare oder die Statur, nein besonders diese Augen. Sie waren grün, grüner als er diese Farbe je wahrgenommen hatte. Sie strahlten eine Freude und Zufriedenheit aus, die er schon lang nicht mehr bei einem Menschen gesehen hatte.

Kurz sah er zu Severus hinüber, welcher mit Sorgfalt sein Fisch zerteilte. Sein bester Freund war ebenfalls gelassen, kaum Stress und Ärger ließen sich in seinem Gesicht ablesen. Freude und Lebensmut waren wieder in den Obsidianen zu sehen, was sogleich freundlich aussehen ließ.
 

Wobei Severus in der Schule wohl ziemlich viel Spaß hatte die Gryffindors zu tyrannisieren. Von Draco hatte er erfahren, wie viele Punkteabzüge allein auf die Kappe des Snapes gingen. Er musste zugeben, dass er es wohl gern miterlebt hätte. Seitdem er seinen allerersten Schritt in das Schloss getan hatte, waren die Löwen im Vorteil. Niemand hatte es auch nur gewagt etwas Falsches gegenüber diesem Haus auszusprechen, aber jetzt. Das was er jedoch von Draco und Severus erzählt bekam, erfüllte ihn regelrecht mit Genugtuung.
 

Er bemerkte gar nicht wie er sich erneut in seine Gedanken vertiefte und er nur in Trance all jene Dinge mitmachte, die er sonst nie getan hätte. Bis es schließlich soweit war. Erneut kamen in ihm die Erinnerungen seines verhassten Schuljahres in den Geist und er war schon darauf und dran einfach zu verschwinden. Als sich jedoch eine kühle Hand auf seinen Arm legte. Er schrak auf, blickte sofort in grüne Augen. „Willst du schon gehen?“, fragte ihn Harry. Die Hand die auf seinem Arm lag entfachte dort wo sie ihn berührte ein wohliges Kribbeln. Kurz hielt er seine Luft an, bevor er ein kleines Lächeln aufsetzte. „Nein, ich bleibe“, meinte er und wollte sich am liebsten schon selbst gegen den Kopf schlagen! Das Einzige was er wollte war in sein Büro gehen! Er hielt es keine Sekunde länger mehr aus, er wollte diesen Krach, die Lichter nicht erleben müssen. Er hasste es!

Doch dann sah er auf Harry… und wurde schwach. Er würde es wohl aushalten müssen.
 

Also folgte er Harry und den Anderen auf den angrenzenden Balkon, die Hauselfen schenkten den Sekt schon aus und servierten ihn. Er nahm sich eines der Gläser und stellte sich in die hinterste Ecke. Dort hatte er einen guten Überblick und würde auch nicht mehr rauskommen!
 

Er hörte, wie die Anderen den Countdown runter zählten, heiter wurden und sich in den Armen lagen. Er hatte für so ein fest nicht wirklich etwas übrig, aber wenn es den anderen gefiel…
 

Bevor jedoch der Zeiger auf der Zwölf lag, ertönten ein lauter Schrei und danach ein regelrecht hysterisches Lachen. Sofort schrak er auf, stellte sein Glas bei Seite und blickte auf das Schauspiel vor sich. Lucius hatte sich in die Haare gefasst, zog und zerrte daran während diese in einem leuchtenden Pink erstrahlten. Die sonst so blasse und reine Haut war durchzogen von Pickeln und Warzen, einige davon waren auch schön eitrig und drohten bei kleinster Berührung aufzugehen.
 

Narzissa und Draco lagen Wort wörtlich auf dem Boden, hielten sich ihre Bäuche und kringelten sich vor Lachen. Die Zwillinge rieben amüsiert ihre Hände, während Tom nur ungläubig auf das Theater vor ihm blicken konnte. Wie um alles in der Welt, hatten die Weasleys das geschafft?!
 

Doch auch er ließ sich nach kurzer Zeit schon davon anstecken und lachte ebenfalls. Lucius der sich dadurch nicht nur verarscht, sondern auch wirklich mies fühlte, krabbelte mit seiner pinken Haarpracht in die andere Ecke des Balkons, zog seine Beine an den Körper und starrte alle böse an, die auch nur in seine Richtung blickte
 

Man hörte nur noch die Weasleys, die jubelten, johlten – ihr Streich war gelungen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Giotto_Vongola
2013-02-24T19:58:20+00:00 24.02.2013 20:58
Oh, herrlich! Ich seh Lucius regelrecht vor mir, wie er in der Ecke hockt und schmollt! Dieanfic an sich ist toll und ich hoffe das es bald weitergeht!
Von:  sasa56
2013-02-22T20:22:45+00:00 22.02.2013 21:22
supeer kapitel
armer tom
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Omama63
2013-02-22T09:21:19+00:00 22.02.2013 10:21
Ein klasse Kapitel.
Armer Lucius. Ist nur gut, dass die Zwillinge es nicht bei Tom gemacht haben, denn bei seiner Vorgeschichte, hätte er die Beiden bestimmt verflucht.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Danke für die ENS.
Von:  annette-ella
2013-02-22T08:42:03+00:00 22.02.2013 09:42
Hi,
schönes kapitel.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht
LG
annette-ella
Von:  InaBau
2013-02-22T04:27:48+00:00 22.02.2013 05:27
Armer Tom! Kein Wunder, dass er Silvester und seinen Geburtstag hasst! Was man ihm als Kind antat, war einfach nur grausam! Wie konnte man nur?
Und er ist in Harry verliebt, will seinem besten Freund aber nicht den Sohn nehmen. Das ist eine schwierige Situation. Wie wohl Harry über Tom denkt? Tom denkt ja, dass dieser garantiert nichts für ihn empfindet. Aber ob das wirklich stimmt?
Lucius wird Opfer eines Streiches, wie das den Zwillingen wohl geglückt ist? Hoffentlich hat der Streich keine Nachwirkungen! Sonst könnte das für die Zwillinge ziemlich böse enden!
Von:  Amy-Lee
2013-02-21T20:23:39+00:00 21.02.2013 21:23
Hi, es war toll.
Das was Tom in Horwarts erlebt hat, geht auf keine Kuhhaut
nur weil Er gute Leistungen erziehlte wurde Er fertig gemacht und
das es ausgerechnet die Ravenclaw´s sind die Ihm die schlimmsten Streiche spielen
wo Er am Ende in der Krankenstadion landet hätte ich nicht gedacht, sie und
die Kinder im Heim haben sogar dafür gesorgt das Er in seinen jungen Jahren,
seinen Geburtstag hasst das ist echt übel.
Da hat sich Tom verliebt kann diese Gefühle aber nicht ausleben,
weil Er Angst hat seinem Besten Freund damit zu verletzen,
indem Er ihm seine Sohn wegnimmt, da Sev ja schon seine Nicole verloren hat,
das ist echt Traurig.
Ich freue mich schon wenn es weiter geht.
Bye


Von:  demona1984
2013-02-21T19:52:30+00:00 21.02.2013 20:52
So ein fieser Streich und das gerade bei Lucius, der doch immer so stolz auf sein Aussehen ist. Aber wirklich toll.

Mensch Tom, endlich verliebt und dann solche GEwissensbisse. Ich glaube nicht, dass SEverus ihm den Kopf abreißt, naja, wenn er Harry traurig macht, dann schon. Mal sehen, wie es weiter geht.

Ein schönes Kapitel, ein schöner Einblick in Toms GEdankenwelt.

Liebe Grüße Demona


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