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Lichtkrieger II

Die neue Waffe
von

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Aufräumen

Nach dem Essen übergab Hitomi Shinjiro einen abgegriffenen Brief, der in einer Klarsichtfolie steckte. Shinjiro nahm den Brief langsam entgegen und sah abwechselnd zwischen seiner Frau und dem Brief hin und her. Als er den Brief zu lesen begann, hielt er schon nach den ersten Zeilen inne und betrachtete den Brief erneut in seiner Hand. Es war ein Brief, den er vor fast 27 Jahren geschrieben hatte, als sie 17 waren. Du hast..?!", fragte er leise und las interessiert weiter. Hitomi nickte still vor sich hin.
 

Nachdem Shinjiro den Brief beendet hatte, legte er ihn auf den Tisch vor sich und rieb sich die Augen. "Du hast ihn aufbewahrt!", sagte er feststellend "Ja, und ich habe ihn in den 16 Jahren immer wieder gelesen", bestätigte Hitomi. Shinjiro atmete tief ein und lehnte sich mit Hitomi in die Polster zurück. Sie hielten sich im Arm. Shinjiro neigte seinen Kopf und flüsterte ihr zu: "Ich würde ihn heute genauso wieder schreiben!" Hitomi küsste ihn.
 

Saber und Sincia liefen bereits die zweite Runde durch den wunderschön angelegten Krankenhauspark. Der September zeigte sich von seiner besten Seite, mit vereinzelten hübschen dicken weißen Wolken auf blauem Himmel. Die Springbrunnen plätscherten auf den Grünflächen, es saßen vereinzelt Menschen auf einer Decke und genossen die Herbstliche Wärme. Die Wege, die sich mit rotem Gestein durch die Anlage schlängelten, luden die Patienten und Besucher zum Spazieren ein. In der Mitte stand eine majestätische Trauerweide, Sincia schob den Kinderwagen, in dem Sara bereits eingeschlafen war. Saber genoss die gemeinsame Zeit mit seiner Familie und die Ruhe um ihn herum. Das war einer der Momente, die er in sich aufzog, fernab vom Militär. Und dieser Spaziergang hatte etwas Normalität. Er schielte in den Kinderwagen, Sara genoss es wohl sehr, durch die Gegend geschoben zu werden.
 

Fireball räusperte sich und sah verlegen und auch etwas genervt zur Decke. Er fragte sich: „Warum er immer dieses Glück hatte?“ Bevor er weiterdenken konnte, kam sein Vater schon auf ihn zu: „Ich habe …!“, begann Fireball, doch weiter kam er nicht, sein Vater zog ihn mit sich vor die Tür: „Wohin?“, fragte er, als er seiner Mutter, die etwas gerötet war, grinsend zuwinkte. Er hatte die beiden beim Küssen erwischt: „Ich bringe dich zu Doctor Morel, dein Anklopf-Problem muss bearbeitet werden!“, antwortete sein Vater. Fireball rollte mit seinen Augen und ließ sich nach draußen schieben, er wusste gerade nicht, ob er lachen oder sich wehren sollte: „Ich habe bestimmt zweimal geklopft...", verteidigte er sich! Shinjiro stoppte und musterte seinen Sohn, der versuchte, an ihm vorbei zu gucken und so, wie es aussah, auch ein Lachen unterdrückte. Shinjiro stemmte seine Hände in die Hüften und schüttelte leicht grinsend mit seinem Kopf und zeigte seinem Sohn an, mit nach draußen zu gehen. Fireball nickte und sagte leise zu seinem Vater: "Auf Alamo im Ausbildungscamp hängen sie Krawatten an die Tür...!", begann er mit einem schelmischen Lächeln. Shinjiro blickte neben sich. „Naja, also, das habe ich gehört ...", warf Fireball noch hinterher, sein Vater fragte grinsend: „Von wem?" Fireball atmete tief ein und hob seine Augenbrauen: „Ach, weiß nicht mehr.“ Zuckte er mit seinen Schultern. „Alte Cowboy Weisheit, stimmt's?“, fragte sein Vater. Fireball grinste vor sich und reichte seinem Vater eine Flasche seines lieblings Eistees. Shinjiro nahm die Flasche entgegen: "Wie geht es dir?”, fragte er und gönnte sich einen Schluck des süßen Getränks. Fireball nickte: "Dasselbe wollte ich dich fragen, aber ich habe gesehen, dass es dir gut geht!” Sein Vater verschluckte sich beinahe und Fireball konnte sich nicht mehr halten - er lachte laut los.
 

Colt warf Joshua von seinen Schultern und der Junge landete abermals platschend im Pool. Colt tauchte ab, um der erneuten Attacke seines Schwagers zu entkommen. Robin beobachtete die beiden und bekam sich so manches Mal vor Lachen nicht mehr ein. Lange war es im Haus nicht mehr so ausgelassen gewesen. Der Alltag und die Pflichten haben beinahe überhandgenommen. Um da gegenzusteuern, haben Colt und Robin am Morgen beschlossen, nicht noch mehr Dinge von außen auf sie einprasseln zu lassen. Sondern die freien Tage eng zusammen als Familie zu verbringen! Der Tag am Pool war doch abwechslungsreicher als erwartet, es gab Melone, Tauch- und Schwimm Challenges, super Gespräche, relaxen und am Abend sollte es während eines Cowboy,- Action, oder Anime Films, leckere Pizza vom Alfonsos geben.
 

Jarred stand am Fenster und blickte in den Schlosspark, vor wenigen Minuten war er noch mit der Protokollführerin anlässlich der Hochzeit seines Sohnes beschäftigt gewesen, er beschloss für heute Feierabend zu machen, das Thema Hochzeit würde er jetzt auf privater ebene mit Marijane eh noch einmal durchgehen, schmunzelte er wissentlich vor sich. Jarred erblickte zwei bekannte Gestalten in seinem Park und beobachtete die beiden einen Moment, er nickte und verließ sein Büro.
 

“Also geht es dir wieder gut?”, fragte Fireball erneut, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, sie erreichten den Schlosspark. Shinjiro nickte und erklärte seinem Sohn die Sache mit den Herzgeräuschen. Fireball nickte und ging sich mit einer Hand durch seine Haare: “Puh, da denkt man immer, es ist etwas Gutes, wenn ein Arzt Herzgeräusche hört!”, kommentierte er laut seine Gedanken. Shinjiro nickte und lachte kurz auf: "Ja, das habe ich auch gedacht!” Fireball grinste. “Und das hier?”, fragte Shinjiro und holte aus seiner Hosentasche das rote Spielzeugauto und hielt es seinen Sohn hin. Fireball nahm es und musterte es erneut. “Ich dachte, ich bringe es mit!”, antwortete er und gab das Auto seinem Vater zurück. "Du trägst es mit dir?”, fragte Fireball, als er sah, wie sein Vater es wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Shinjiro nickte: “Bevor es mir jemand wegnimmt....", erzählte er grinsend Fireball, schüttelte grinsend mit seinem Kopf: “Wer sollte das tun, Royu?” Shinjiro steckte seine Hände in die Hosentaschen und lachte kurz auf: “Ja, in der Hinsicht vertraue ich ihm nicht!” - "Hehe!", kam es darauf nur von Fireball.
 

Saber und Sincia verbrachten ihren Abend zu Hause, geplant war ein gemütliches Abendessen, doch es endete kuschelnd auf dem Sofa, weder er noch Sincia konnten sich dazu aufraffen, noch einmal das Haus zu verlassen. So gab es auch im Hause Lancelot Köstlichkeiten, eines Lieferservice und einen guten Rotwein. Sincia lag auf Sabers Brust und lauschte seinem beruhigenden Herzschlag, sie schloss ihre Augen, die Momente, wo es nur ihn und sie gab, waren selten, sie wollte es mit all ihren Sinnen genießen. Ruhe breitete sich über die beiden aus, nur das regelmäßige Atmen des anderen war so zu hören. “Es wird langsam anstrengend, ich kann dieses Krankenhaus nicht mehr sehen!” durchbrach Sinca die Stille, Saber öffnete seine Augen und hörte zu: “Immer die gleichen Gänge, Menschen, Zimmer und Gespräche.", setzte Sinca hinzu und unterstrich es mit einem Gähnen und legte ihren Kopf wieder zurück auf Sabers Oberkörper. Saber nickte verstehend, er konnte es sich vorstellen, ihm ging es ja teilweise genau so, wie viel schlimmer musste es erst für Sincia sein, sie war schließlich jeden Tag von früh bis spät in dieser Klinik. “Ich bin mir sicher, dass es bald ein Ende haben wird!” sprach er ruhig und ließ von ihrer Haarsträhne ab, mit der er gedankenverloren gespielt hatte und umarmte sie fest. Sincia ließ sich halten und ihr stiegen die Tränen auf. “Hey!”, flüsterte er ihr ins Ohr. Sincia schüttelte mit ihrem Kopf: “Es tut mir leid, dass ich nicht so stark bin..!”, begann sie und musste schlucken. Saber richtete sich etwas auf. “Sincia, es ist vollkommen in Ordnung, in dieser Situation auch schwach zu sein, wer immer stark sein will, zerbricht früher oder später daran!”, versuchte er seiner Frau wieder Mut zu machen, doch Sincia schüttelte abermals mit ihrem Kopf und sah auf: "Ich kann das nicht mehr, Richard, nochmal so lange, das halte ich nicht durch!” und sie begann bitterlich zu weinen, nachdem sie den Satz ausgesprochen hatte. Saber hielt seine Frau fest im Arm, um ihr zu zeigen, dass er da ist und sie ihre Gefühle zeigen und vor allem aussprechen konnte und sollte! “Schhh!”, beruhigte er sie: “Schau dir Sara an, sie wächst, nimmt zu und hat ein kräftiges Stimmchen!", musste er schmunzeln, als er an seine Tochter dachte. Sincia beruhigte sich langsam und sah Saber völlig verheult in die Augen. “Und weißt du warum sie sich so prächtig entwickelt?”, fragte er und lächelte Sincia liebevoll entgegen. “Weil du bei ihr bist!”, fügte er hinzu. Sincia presste ihre Lippen aufeinander und nickte. “Schau, der Spaziergang heute, das wird jetzt öfter passieren und in naher Zukunft täglich, zu Hause, auf Yuma.” Teilte er seinen Zukunftsblick mit Sincia. Denn eines musste auch der Schotte zugeben, es raubte ihnen Energie, es klang bitter, doch sie müssen es benennen, es bringt nichts, es sich schön zu reden, was gerade wirklich nicht schön ist. Das half, sich den Dingen zu stellen! “Ich werde noch einen weiteren Tag bei euch bleiben!”, sagte Saber fest und Sincia lehnte sich erschöpft, aber mit neuem Mut an ihm. Saber atmete tief ein und aus.
 

Der nächste Tag war ereignislos, Colt und Fireball hielten zusammen mit April auf Ramrod die Stellung und verrichteten einen Aufklärungsflug. April wollte einige Daten abgleichen über die Kraft der Lumen Energie. Um es in die Entwicklung für den Schutzschild der Schiffe voranzubringen.
 

Auf Jarr, saßen König Jarred und Shinjiro auf der Terrasse, bei Tee und Gebäck im Privatbereich der königlichen Familie zusammen und blickten in den weitläufigen Park, in dem Marianne und Hitomi spazieren gingen und kaum noch zu sehen waren. Jarred lehnte sich in seinem gemütlichen Polster Korbsessel zurück und genoss die frische, jedoch noch nicht allzu kühle September Luft. Die Sonne schaffte es noch, genug Wärme zu spenden und tauchte den Park in ein schillerndes Licht, mit sanftem Wind. “Hast du ein Schweigegelübde abgelegt, oder hast du deine Stimme verloren?” Shinjiro blickte zu Jarred, nachdem er die Worte seines Freundes vernommen hatte und richtete seinen Blick wieder Richtung Park, die beiden Frauen waren nicht mehr zu sehen. Er schüttelte langsam mit seinem Kopf. Jarred beobachtete Shinjiro und wartete ab, ob er heute eine Antwort bekommen würde, denn der Japaner machte keine Anstalten, etwas dergleichen zu tun. Der König sah stumm zu Shinjiro und nahm von seinem Tee. “Ich weiß, es war eine mächtige Flut, die über dich kam. Ich weiß nicht, wie du das alles hier siehst, weil du nicht sprichst, aber ich will das du weißt, ich tu’ das nicht, weil du der First Grad bist, oder der Captain, der vor 17 Jahren mein Königreich vor einer Invasion gerettet hat! Ich tue das, als dein Freund, ich möchte das es dir und deiner Familie gut geht, dein Titel, oder Rang stand niemals an erster Stelle!” beendete Jarred ruhig seine Worte und stellte seine Tasse wieder auf dem runden Tisch zwischen ihnen ab. Shinjiro sah weiter geradeaus und nickte nach einigen Momenten vor sich, schüttelte darauf mit seinem Kopf und schloss seine Augen. Jarred musterte Shinjiro, dessen Reaktion er nicht einordnen konnte. Shinjiro räusperte sich und begann heiser: "Weißt du, ich bin dabei, das alles für mich zu sortieren!” war der erste Satz, den Shinjiro mit Jarred seit Tagen sprach. “Und das verschlägt dir die Sprache?” fragte Jarred. Shinjiro atmete hörbar, aus: “Ach!” kam es fast flüsternd von ihm. “Sondern?” wollte es Jarred jetzt genauer wissen! Shinjiro blickte ausdruckslos zu Jarred: "Weißt du, ich kann das ganze Ausmaß nicht greifen, noch weniger in Worte fassen!” begann er, aber musste eine kurze Pause einlegen, bevor er weitersprechen konnte: “Ich meine, ich weiß, wusste es, aber ich habe überhaupt keinen Zugriff, gefühlsmäßig auf das alles, es ist einfach nur ein Film, ich stehe nur daneben und bin Zuschauer.” Jarred nickte einige Male, er glaubte zu verstehen. Shinjiro drehte sich Jarred zu: "Weißt du, er, mein Vater hat es mir gesagt, immer und immer wieder …” er verstummte und dachte einige Sekunden nach: “Es ging ihm nur darum!” beendete er seine Gedanken und lehnte sich wieder zurück und überschlug seine Beine. Jarred zog fragend seine Augenbrauen zusammen, sein Freund hatte gerade in Rätseln gesprochen, oder ihm fehlten tatsächlich für alles die richtigen Worte: “Um den First Grad?” fragte Jarred sicherheitshalber mal nach. Shinjiro nickte leicht und schüttelte darauf doch wieder mit seinem Kopf. “Also geht es dir nicht um das, was dein Vater getan hat, sondern um das, was dabei herauskam!”, harkte Jarred nach und blickte vor sich in den Park und ließ sich das Gesagte durch den Kopf gehen. Es dauerte eine Weile, bis Shinjiro antworten konnte: “Mir ist alles absolut bewusst!” lachte Shinjiro kurz etwas zynisch auf, um darauf sofort wieder zu verstummen: “Der Grande war sein Ziel, aber nie meins!”, Jarred sah zu seinem Freund und hörte weiter zu: “Ich bin mit der Intention damals nach Alamo gegangen, um Jetpilot zu werden, ich wollte nichts anderes als fliegen!” Jarred nickte: “Das was folgte konntest du nicht beeinflussen, weil es beschlossene Sache war!” fügte Jarred mit an. Shinjiro nickte: “Ich nahm es hin!”, erzählte Shinjiro weiter. “Du hast jedoch damals alles dagegen getan, nicht sichtlich, aber durchaus provozierend!” erinnerte sich Jarred zurück und musste etwas grinsen. Shinjiro ging es nicht anders: “Ja und ich hätte dein Angebot damals angenommen!”, gestand Shinjiro und atmete lange leise aus. Jarred musterte darauf erstaunt seinen Freund. “Blut ist dicker als Wasser!”, sagte Jarred darauf und nahm erneut von seinem Tee. “Es geht nur um Macht, auch bei dir!” unterbrach Shinjiro die Stille und zeigte auf Jarred. Jarred musste etwas lächeln: “Natürlich, es ist eine Kunst, es ist die Beherrschung dieser, sonst wird es totalitär!”, und Jarred stellte seine Tasse zurück und überschlug seine Beine. “Richtig!”, stimmte Shinjiro seinem Freund zu und grinste: “Beherrschung, Einfluss, Korrektur! Drei Wörter, die Negativ und Positiv ausgelegt werden können. Es geht immer, egal wo, um Macht, im Kleinen wie im Großen, aber im Großen hast du die Macht und vor allem den Einfluss, etwas zu korrigieren.”, und Shinjiro nahm sich vom Gebäck. “Züchtigung ist eine Art von Korrektur!”, erwiderte darauf Jarred: “Ja, um etwas wieder in die vorgegebene Bahn zu lenken, die Mittel dabei sind egal, da zählt nur das Ziel, das Ergebnis, das Endprodukt. Wolla, hier sitzt es!”, und er steckte sich das kleine Küchlein in den Mund. Beide blickten in den Garten: “Ein totaler Wahnsinn!”, fügte Shinjiro nach einiger Zeit mit an. “Und jetzt, was hast du vor?”, fragte Jarred. Shinjiro zuckte mit seinen Schultern, lachte und sah Jarred in die Augen: “Ich kündige!”, Jarred lachte kurz laut auf: “Das kannst du nicht!”, und hielt sich seinen Bauch. “Ich kann zurücktreten!”, warf Shinjiro noch hinterher und winkte augenrollend ab und lehnte sich ergeben in seinen Sessel zurück, Jarred lachte immer noch: “Was macht dich da so sicher?”, wollte Shinjiro nach einigen Momenten von Jarred wissen, nachdem dieser sich wieder beruhigt hatte. Jarred grinste: “Weil es so ist, du hast die Zügel in den Händen und gib es zu, du genießt es auch, du wirst sie nicht abgeben und nicht loslassen, bis du dir sicher bist, dass alles in den richtigen Spuren ist! Weil du weißt, dass du es mit deiner Stellung in der Hand hast!”, erklärte Jarred. “Hm!” nickte der Japaner darauf vor sich hin. “Und du?”, fragte Shinjiro darauf seinen Freund. Jarred nickte Shinjiro entgegen: “Noch ist Roland nicht so weit, ich ziehe einen langsamen Rückzug vor, frag in zwei oder drei Jahren noch einmal nach!” kam es ausweichend von Jarred. “Gut, also in fünf!”, war Shinjiros Feststellung. Jarred lachte. Shinjiro hob seine Augenbrauen und lehnte sich wieder gemütlich in den Sessel zurück. “Und deswegen weiß ich, dass auch du das Feld nicht räumst, bevor es sauber ist! Das steht in deinem Blut, da kannst du dich auf den Kopf stellen!”, fügte Jarred noch mit an. Shinjiro lehnte seinen Kopf zurück und blickte in den Himmel. “So wird es wohl sein!”, Jarred nickte bestätigend: “Also nimmst du das Schwert entgegen, Seii Taishōgun?” wollte Jarred jetzt wissen. Shinjiro atmete tief ein und aus: “Nein!” Jarred sah fragend zu Shinjiro: “Damit bringst du deinen Sohn um sein Geburtsrecht!”, warf Jarred darauf besorgt ein, er konnte es gerade nicht fassen! “Nein, das werde ich nicht tun! Mein Vater ist der Seii Taishōgun, er muss auch zu seiner Ära stehen und es annehmen bzw. entgegennehmen! Ich bin danach dran, ich werde nicht vorgreifen.”, erklärte Shinjiro. Jarred verstand. “Es ist gar nicht so verschieden, dein Großvater hat das Königreich Jarr ins All gebracht, er hat es aufgebaut, du bereitest in deiner Ära den Weg, wohin es gehen soll, dein Sohn wird es ausführen, vereinen und festigen, alles, was dann kommt, kannst du nicht mehr beeinflussen!”, beendete Shinjiro seine Erklärung: “Also wird sich Japan für das neue Grenzland öffnen?”, schlussfolgerte Jarred und hakte nach. Shinjiro nickte: “Darauf wird es hinauslaufen, das wird es auch sein, warum der Kaiser das macht, was er macht, ohne Worte, klare “Anweisungen” wird er nicht aussprechen, alles geschieht über Gesten und diese ist eindeutig.”, Jarred verstand: “Kūki o yomu!”, erwiderte Jarred. Shinjiro nickte. “Also ist mit dem Schwert Japan im Grenzland vertreten.” Shinjiro blickte zu Jarred: “Die Japaner brauchen dieses Symbol. Das sollen sie bekommen! Aber nicht von mir!”, Shinjiro machte eine Pause und blickte vor sich in den Park: “Das ist mein Sohn.” Jarred verstand, was mit dem Weg gemeint ist: “Erstaunlich!” kam es darauf von Jarred und der ließ sich alles noch einmal durch seinen Kopf gehen. “Jetzt verstehst du, was ich mit verrückt meine, oder?” fragte Shinjiro nach. Jarred nickte langsam: “Als ob es so sein sollte, dass du der Garnde!”, Jarred sprach nicht zu Ende und schüttelte jetzt etwas entsetzt mit seinem Kopf. Shinjiro grinste: “Wie gesagt, ich bereite den Weg, mein Sohn hat das Charisma, darauf springen die Menschen an, er ist offen für das Neue, er strahlt es aus, weil er seinen Background angenommen hat, der jetzt in ihm reift.”, Jarred nickte anerkennend, wenn er darüber nachdachte. Jede Generation hat ihre Aufgabe. “Also siehst du die Sache zwischen deinem Vater und dir genauso?”, Shinjiro riss seine Augen auf und sah Jarred an: “Nein!” sagte er schnell und ernst. “Ändern kann man es nicht mehr, er hat so gehandelt. Es tut ihm leid, das glaube ich ihn!”, war Shinjiros Antwort. Jarred sah seinem Freund an: “Also ist es mit einem “Es tut mir leid, abgehakt?” Jarred verstand es nicht. Shinjiro sah Jarred an und erkannte, dass sich sein Freund mit dieser Antwort nicht zufrieden geben würde: “Was soll er, oder ich jetzt tun? Klar ich könnte ihn aus meinem Leben ausklammern, ihm bis zu meinem Lebensende für alles die Schuld geben, aber zum Schluss wäre er immer noch mein Vater und egal wie man es drehen und wenden würde, man käme immer zum selben Ergebnis. Es ist geschehen, rückgängig machen kann man es nicht!” Und Shinjiro machte eine kleine Pause, in der er tief ein- und ausatmete und wieder nach Worten suchte. Jarred beobachtete seinen Freund, der offen und klar über diesen Teil seiner Vergangenheit sprach, wie nie zuvor. Shinjiro sah an Jarred vorbei, schluckte und schüttelte langsam mit seinem Kopf: “Ich bin ihm dankbar!” Jetzt entgleisten Jarred alle Gesichtszüge: “Nein, nicht für den Drill oder die Züchtigung, nein! Weißt du, mein Sohn, hatte einen tollen Vater!” Jarred zog seine Augenbrauen zusammen, er wurde gerade sauer: “Mein Sohn!”, begann er, musste aber eine kleine Pause machen, bevor er widersprach, presste er fest seine Lippen aufeinander: “Shinji hatte den Vater, den ich mir als Kind gewünscht hatte, er durfte es erleben! Das sehe und fühle ich jedes Mal, wenn ich in seine Augen schaue, die voller Lebensfreude und Vertrauen sind! Und dafür bin ich meinem Vater dankbar!”, beendete Shinjiro und musste schwer schlucken. Auch Jarred musste merklich mit seinen Gefühlen kämpfen, sein Freund hatte gerade das ausgesprochen, was noch gefehlt hatte, er hatte es benannt, was sein Vater ihm angetan hatte. Im Zusammenhang mit Worten, die, das musste Jarred zugeben, ihm vielleicht nicht in solch einer Situation über die Lippen gekommen wären, doch Shinjiro hatte recht, vergessen und ungeschehen konnte man es nicht machen! “Wann hörte es auf?”, fragte Jarred nach, denn dieses Puzzleteil fehlte laut Dr. Morel immer noch. Shinjiro lehnte seinen Kopf an und blickte nachdenklich geradeaus. Jarred wartete und nahm sich erneut von einer süßen kleinen Köstlichkeit. “Mit 16, na ja, fast 17!”, antwortete Shinjiro. “Möchtest du darüber reden?” fragte Jarred. Shinjiro setzte sich in eine andere Position und schüttelte mit seinem Kopf: “Hitomi und ich sind dabei, es abzugleichen.”, erklärte er, um seinen Freund nicht im Regen stehen zu lassen. Jarred nickte, er würde Shinjiro die Zeit geben, die er benötigte, doch sollte es zu lange dauern, würde er nachhaken und das wusste auch sein Gegenüber! “Und Gott?”, wechselte Jarred das Thema, er wusste, dass sein Freund einem theologischen Gespräch nicht auswich. Shinjiro betrachtete Jarred eine Weile und stellte die Gegenfrage: "Du Glaubst?" Jarred hielt dem Blick seines Freundes stand und begann langsam zu nicken. Shinjiro sah weiterhin Jarred an und nickte selbst: “Ja, die Tatsache, dass wir nach Gott fragen, beweist, dass es ihn gibt!”, sagte er ruhig und bestätigend. “Seit wann?”, fragte Jarred, er wusste zwar den Hintergrund, doch so tief und klar hatten sie beide damals nie darüber gesprochen. Shinjiro lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück und blickte kurz vor sich, bevor er erneut Blickkontakt mit Jarred aufnahm: “Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?” zitierte Shinjiro und setzte weiter an: “Das steht im Römer, ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich es gelesen habe und dieser Vers daraus, ist unser Verlobungsspruch! … Ich gebe zu, er klingt heute sehr trotzig, das finden Hitomi und ich auch. Aber damals standen viele gegen uns. Doch ich habe mich nicht taufen lassen, nur um Hitomi heiraten zu können oder ihr einen Gefallen zu tun! Das hätte ich ihr niemals angetan!" Shinjiro sprach fest, aber sehr ruhig.Jarred nickte leicht. "Wir waren nicht älter als 14, als sie mir zum ersten Mal von Jesus erzählt hat. Ich habe ihr einfach nur zugehört. Anfangs waren es nur nette Geschichten, doch nach und nach haben sich diese Geschichten immer mehr in mein Leben eingefügt. Damals habe ich das noch nicht so wahrgenommen, aber mit jeder weiteren Geschichte oder jedem Gebet, das sie mit mir geteilt hat, sah ich es in ihren Augen. Sie hat es ausgestrahlt… das tut sie übrigens heute noch!”, fügte Shinjiro hinzu und lächelte Jarred an. Der König lächelte zurück, denn aus Shinjiros Augen strahlte es genau so. “Jesus sagt: “Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid! Und ich werde euch Ruhe geben.” Und tatsächlich hat er das immer getan... immer!", sagte Shinjiro und lehnte sich zurück. "Er hält, was er verspricht!", bestätigte Jarred. Shinjiro nickte und beide sahen wieder in Richtung des Parks, wo die beiden Frauen langsam wieder in ihr Sichtfeld kamen. Shinjiro zeigte mit einer Hand in ihre Richtung und sagte: "Sie kam in mein Leben, als ich versuchte, mich von allem um mich herum abzuschotten. Ich habe die Menschen um mich herum kaum noch wahrgenommen. Alles schien so trist." Shinjiro erzählte dies sehr klar und ruhig: "Dann stand sie plötzlich vor mir, mit diesen Zöpfen!" Jarred musste grinsen. "Ich habe sie 'Ziege' genannt! Und sie war beleidigt!" Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Jarred lachte und kommentierte das Bild, das er vor sich sah: "Der Beginn einer wunderschönen Liebesgeschichte!" Shinjiro bestätigte das Grinsen seines Freundes mit einem Seitenblick: "Seitdem verging kein Tag, an dem ich nicht an sie gedacht habe!" Jarred war gerührt von dem, was ihm sein bester Freund erzählte, und er hatte langsam eine Ahnung, worauf Shinjiro hinaus wollte. "Er hat sie an deine Seite gestellt!", sagte Jarred. Shinjiro nickte: "Ja, ... Verdient? ... Nein! ... Es ist reine Gnade!" sagte Shinjiro und beobachtete die beiden Frauen, die amüsiert in eine Richtung schauten und wandte sich wieder Jarred zu. "Weißt du, was '30 Grad links' bedeutet?" Jarred hob die Augenbrauen, er wusste gerade nicht, worauf Shinjiro hinauswollte. "Ja!", antwortete er dennoch. Shinjiro lachte kurz etwas sarkastisch auf: "30 Grad links bedeutet nichts! Es ist ein letzter verzweifelter Versuch, eine Hoffnung. Ein solches Manöver gelingt vielleicht einmal bei 50 Versuchen, und das auch nur mit viel Glück. Seitdem habe ich es nicht mehr geschafft! Das ist wie diese Floskel vor einem Kampf: 'Keiner bleibt zurück!', obwohl jeder weiß, dass es niemals umzusetzen ist. Aber es ist die letzte Hoffnung, die der Mensch hat. Das Manöver vor 17 Jahren war weder Können noch Glück - ich war zu gar nichts mehr fähig. Ich erinnere mich nur an die Stille und diese unglaubliche Helligkeit in diesem Kanal, obwohl es um mich herum nicht still gewesen sein konnte!", berichtete Shinjiro. Vor Jarred erschien der letzte Akt des Kampfes vor 17 Jahren, und er atmete tief ein und aus. "Diese Stille habe ich schon einmal erlebt, damals auf der Brücke ..." fügte Shinjiro noch hinzu. Jarred erinnerte sich an diese Geschichte, als Shinjiro sich im Alter von 13 Jahren mit seinem Fahrrad von der Brücke stürzen wollte. "Du hast also alles bis zum Ende mitbekommen?", fragte Jarred nach. Er konnte es kaum fassen und hatte gehofft, dass Shinjiro bewusstlos geworden war. "Ja, aber wie gesagt, es war nicht schlimm, und ich sah diejenigen, die ich liebe!” - "Jeder Atemzug ist reine Gnade und eine Chance!" fuhr Shinjiro fort. "Mir wurde das erst bewusst, als ich zurückkam und allein in der Suite stand." erzählte Shinjiro weiter. Jarred nickte und fragte sich, war er täglich dankbar für das, was er hatte? Er würde sich wohl demnächst auch wieder mehr damit befassen! Auf alle Fälle freute er sich, dass Shinjiro seine Sprache wiedergefunden hatte und musste lächeln: “Gut, dass du wieder sprichst, ein First Grad ohne Stimme wäre kompliziert!” Shinjiro musste lachen: “Das bin ich auch mit, aber davon abgesehen, es wäre interessant.” Jarred lachte auf, er würde Shinjiro dieses Spielchen sogar zutrauen! Die Damen kamen wieder zurück an den Tisch.
 

Eine Woche später:
 

Saber betrat das Offizierskasino mit dem Ziel, sich heute um den liegengebliebenen Schreibkram zu kümmern, bevor Captain Hikari das Kommando wieder übernehmen würde. Er hoffte, dass Colt ihm dabei helfen könnte, sobald er mit seinen Aufgaben auf Ramrod fertig war. Als er die untere Etage des Casinos betrat, musste er etwas frustriert feststellen, dass alle Séparées bereits besetzt waren. Es war ungewöhnlich viel los, fand der Schotte als er sich genauer umsah. Saber entschied sich daher, die Treppen hinaufzugehen und hoffte, zumindest noch einen Fensterplatz ergattern zu können. Allein ins Büro wollte er sich nicht zurückziehen!
 

Colt ließ sich von Dave noch einige Feinheiten am Bronco Buster erklären, währenddessen beschlossen sie, auch noch eine kleine Runde zu drehen. “Echt? Wolltest du dich nicht zusammen mit dem Säbelschwinger um heißgeliebte Office Arbeit kümmern?” fragte Fireball spitz grinsend nach. “Und welchen Job schwänzt du gerade, Kurzer?” fragte Dave und nahm seine Sonnenbrille ab. Der Japaner rollte demonstrativ mit seinen Augen. “Ich bin die Bodenkontrolle für euer Seifenkistenrennen!” war Fireballs Antwort darauf. Jetzt war es Colt, der seine Hände in die Hüften stemmte: “Meine Seifenkiste, hat dir den Hintern freigehalten, damit du mit dem dicken Ramrod einen Freiflug hattest!” erklärte der Cowboy und zeigte Richtung Parkposition. “Dick? Du bezeichnest Ramrod als Dick, du spinnst doch!” begann Fireball: “Ramrod fliegt euch in Grund und Boden, wenn ich mit den sogenannten Dicken nur ein wenig Schub gebe fliegen eure Pappschachteln weg!” Dave und Colt sahen sich an: “Pappschachteln?” wiederholten sie gleichzeitig und griffen nach dem Japaner und zogen ihn in den Hanger, die Waterjet Dusche war längst überfällig. Im Hangar angekommen, stoppten sie abrupt: “Gibt es irgendein Problem?” fragte Connel Mc Graeff, der zusammen mit König Jarred, Lorenz und Captain Hikari im Hanger stand und dem König die neu eingetroffenen “Arrow Striker” für die königliche Flotte präsentierte. Dave ließ Fireball sofort los und salutierte, Colt musterte Captain Hikari, der mit verschränkten Armen vor ihnen stand und die Situation nur zu beobachten schien. Der Cowboy musterte den Vater seines Hombres, dieser hatte sichtlich abgenommen und schien nicht offiziell hier zu sein, das verriet seine Zivilkleidung, der Cowboy salutierte ebenfalls und stieß mit seiner linken Hand Fireball gegen die Schulter, der noch ganz perplex von Dave’s und Colts Aktion war. “Nein Sir!” antwortete Dave für alle und legte Fireball demonstrativ einen Arm um die Schultern. Connel Mc Graeff roch die kleine Verschwörung und sah nun zum Sohn des First-Grads, um dessen Version der Geschichte zu hören. Fireball löste sich aus Dave’s liebevoller Umarmung. “Ich war dabei für die … Arrow Striker … einen Slot zu organisieren!”, das Wort Seifenkiste verkniff er sich schmerzhaft in Anwesenheit der Obrigkeiten. Jarred blickte kurz zu Shinjiro, der in sich hinein grinste, das erkannte der König an dessen Blick. “Genau!” nickte Dave und gab Fireball einen kleinen Schubs nach vorn. Colt musste jetzt auch grinsen, das kleine Schauspiel gefiel ihm. Fireball ging an Lorenz und den anderen vorbei und murmelte sehr leise auf Japanisch: “Ich fasse es nicht einen Start Slot für Seifenkisten!” als er an seinem Vater vorbeiging. Captain Hikari sah weiterhin zu Wilcox und Dave konnte sich nach dem Gesagten sein Grinsen nicht mehr verkneifen. “Abtreten! … Und der Waterjet ist leider außer Betrieb!” sagte Mc Graeff gespielt, bedauernd und zeigte jetzt seinen Gästen an, ihren Weg im Hangar fortzusetzen. Dave und Colt sahen sich an.
 

“Der Grande ist vor Ort!” erreichte Saber eine Nachricht auf seinem Kommunikator und musste lachend mit seinem Kopfschütteln. “War klar, dass sein Scharfschütze auch gleich auf diesen traf.” Verwundert war Saber trotzdem, offiziell schien dessen Besuch auf dem Stützpunkt nicht zu sein. Die Frage, die ihn jetzt jedoch mehr beschäftigte, war: “Wo bleibt die Klatschtante Colt?” Er legte seinen Com wieder zurück auf den Tisch und blickte zu Royu, zu dem er sich ins Séparée gesetzt hatte und ebenfalls vor einem Stoß Arbeit saß und am Tablet gerade etwas las. “Ach!” kam es vom Japaner und legte das Gerät wieder auf den Tisch. “Stimmt etwas nicht?” fragte der Schotte und wunderte sich im nächsten Augenblick über seine Neugier. Royu blickte zum jungen Major, ihm gegenüber: “Hängen sie es nicht an die große Glocke, aber in den nächsten 5 Tagen geht es für die stationierten Einheiten zurück nach Yuma!” Saber hob seine Augenbrauen und loggte sich in die Stabs Benachrichtigungen ein. Und tatsächlich, Hikari kommandiert die Einheiten des Oberkommandos und 50 Prozent der Delegation zurück. Saber atmete hörbar lange aus: “Das dürfte jetzt für Yuma eine logistische Herausforderung werden!” dachte er.
 

Dave und Colt saßen in ihren Strikern und rollten zum Übungsfeld und erwarteten den “Take-off” des Towers.
 

Saber und Royu sahen auf, als sie einen schweigenden Besucher an ihrem Tisch bekamen. Der Schotte musterte den Neuankömmling: “Du bist nicht Colt!” sagte er feststellend und sehr trocken. “Da habe ich aber Glück!” antwortete Fireball, der von seinem Platz aus auf das Rollfeld sah. Royu grinste und widmete sich wieder seinem Tun. Saber legte seinen Stift ab und fragte jetzt genauer nach: “Wo ist Colt?” Fireball hob eine Hand: “Da!” und zeigte nach draußen. Saber blickte nach draußen und kniff seine Augen zusammen, in der Ferne erkannte er zwei Arrow Striker und atmete frustriert hörbar aus.
 

“Würdest du?” fragte Lorenz, der neben Hikari stand und die Arrows am Himmel beobachtete: “Nein!” kam es schnell von Shinjiro und er richtete sich seine Sonnenbrille. Und sie gingen in das Hauptgebäude. “Das Oberkommando ist etwas in Panik, wegen der Truppenverlegung!” berichtete Lorenz während sie den Gang Richtung Offizierskasino entlang liefen. “Sie haben genug Zeit!” war Shinjiros Kommentar zu den wohl internen News, welche ihm Lorenz da gerade mitteilte. Lorenz lachte: “Das Oberkommando ist dann, nennen wir es mal, komplett ausgebucht!” Shinjiro sah auf, immer wieder blieben Offiziere stehen, nickten und salutierten ihm zu, was nichts Ungewöhnliches war, doch etwas schien anders zu sein. Shinjiro lief weiter: “Wie sieht der Plan aus?” fragte er seinen Air Base Captain und bog in das Offizierskasino, das er noch nie so voll gesehen hatte, ein. Lorenz und Hikari erreichten die ersten drei Stufen der Treppe: “Sir!” hallte eine Stimme durch den unteren Teil, Hikari und Lorenz drehten sich der Stimme zu und blickten in die Gesichter der Offiziere, der Einheiten von Yuma, Jarr und der anwesenden Delegationen. Sie standen alle aufrecht und sahen zur Treppe. Nicht das geringste Geräusch war zu hören. Nach wenigen Augenblicken, der Stille, nahm ein Sergeant gut hörbar die Grundposition ein, streckte sich durch und salutierte, darauf taten es alle anderen ihm gleich. Captain Hikari blickte weiter still in die Gesichter der Männer und Frauen, die seinen Blick erwiderten. Auch auf den Gängen, von den man in das Casino blicken konnte, standen Menschen, die am Kampfgeschehen direkt und indirekt beteiligt gewesen waren. Sein Rundumblick endete bei Lorenz, der es den anderen gleich tat und ihm angrinste: “Willkommen zurück First Grad!” sprach Lorenz etwas lauter, damit es alle hörten. Captain Hikari musste schmunzeln und salutierte nun auch Lorenz und darauf allen Anwesenden zu. Ein Nicken seinerseits beendete das Strammstehen und er ging langsamer als zuvor unter Applaus die Treppenstufen hinauf, wo ebenfalls Offiziere, darunter Saber, Fireball und Royu standen. Royu zeigte seinem Bruder den Weg in das Séparée an, damit Shinjiro aus dem Sichtfeld kam. Shinjiro atmete tief ein, auf so einen Empfang war er nicht vorbereitet gewesen und setzte sich. Captain Hikari sah zu Lorenz, dieser schüttelte mit seinem Kopf: “Damit habe ich nichts zu tun, das nennt man Buschfunk!” grinste er, auch ihm hatten "Der Grande ist im Haus” Nachrichten erreicht. Saber hörte das Gesagte und verstand jetzt Colts plötzliche Tratschtanten-Ambitionen. Gerührt war der Schotte, was eine dankbare und vertrauens-signalisierende Geste! Fireball verabschiedete sich von der Gruppe und verließ stillschweigend das Offizierscasino. Saber sah seinem Piloten noch kurz hinterher und setzte sich dann an den Rundtisch. Und begrüßte Captain Hikari nochmals persönlich: “Sir, es ist schön sie wieder hier zu haben!” Hikari musterte darauf seinem Major und nickte diesem zu, danach wandte er sich an Lorenz: “Also er freut sich!” und grinste den Deutschen entgegen. “Hmm!” kam es langgezogen von Lorenz: “Ich habe mich auch gefreut!” Saber und Royu sahen sich an. “Was machst du hier?” - Ist kein Freuen, sondern ein Synonym für, “Ich habe nicht aufgeräumt!” Lorenz sah Hilfe suchend zu Royu, dieser lachte den aschblonden Captain belustigend entgegen und zeigte auf seinen Bruder und auf sich: “Versteht ihr jetzt, dass ich der Sonnenschein dieser Familie bin!” Lorenz sah zum Schotten, der sich beinahe an seinem mittlerweile kalten Kaffee verschluckt hatte: “Entschuldigung!” kam es von Saber, der sichtlich versuchte, seine Fassung zu wahren. “Ruf das nächste Mal vorher an, dann besorge ich Blumen!”, kommentierte Lorenz die Situation und lehnte sich in seinem Stuhl etwas eingeschnappt zurück. “Das Aufstellen der Truppen und das ab-kommando hätte genügt!” Saber nickte, dieser Seitenhieb von Captain Hikari ging vor allem an ihn. Er räusperte sich: “Sir, wir, ich war mir nicht …”, weiter kam Saber nicht, Hikari unterbrach den Schotten: “Die Anweisung war klar und wenn ich mich nicht auf meinen Stab während meiner Abwesenheit verlassen kann, habe ich wohl den falschen!”, sagte Hikari ernst. Royu spitzte seine Lippen und sah jeden am Tisch abwechselnd an. “Bis morgen!”, sagte Hikari und sah Lorenz dabei entgegen und stand auf. Saber und Lorenz erhoben sich, um den Captain zu verabschieden und sahen sich darauf an. “Ja, er ist wieder da!”, nickte Lorenz vor sich hin und setzte sich wieder. Saber pustete seine Luft scharf aus seiner Nase aus: “Ja!”, antwortete der Schotte und nahm auch wieder Platz, um das Programm der “Truppen Koordination” aufzurufen. Nur um es danach gleich wieder zu schließen: “Es ist alles fertig!”, kommentierte Saber und warf seinen Pen vor sich auf den Tisch, er wurde gerade sauer.
 

Colt stieg aus seinem Bronco Buster und war begeistert, die neuen Tricks und Kniffe hatte er voll drauf, fand er! Dave und Colt bedankten sich für den Flug und sahen grinsend auf die Arrow Striker, die vor ihnen in der untergehenden Sonne von Jarr standen. “Ein schönes Bild!” kommentierte der Lockenkopf den Anblick und schrie erschrocken im nächsten Moment auf. “Taufe Cowboy!” eiskaltes Wasser, lief seinen Rücken hinunter. Die Besatzung der Detroit, welche sich hinter ihm versammelt hatten, lachten und kommentierten Colts Tanz mit lustigen Sprüchen: “Ist das Square Dance? Oder ein texanischer Strip?” ein anderer schüttelte mit seinem Kopf und rief Colt zu: “Versuch bitte, damit kein Geld zu verdienen, du wirst verhungern!” und sie zeigten auf den Scharfschützen. Colt drehte sich um und musste mit lachen: “Das war gelungen!” ging er auf die Männer zu und bedankte sich mit einem Handschlag. Dave, der wie immer seine Fliegerbrille auf der Nase hatte, trat vor Colt: “Willkommen im Arrow Striker Team, First Lieutenant!" und salutierte, Colt grinste breit und tat es Dave gleich. Die jungen Männer gingen zurück in den Hangar, die Stimmung war ausgelassen. Colt bildete das Schlusslicht und sah seinen Landsmännern nach, er fühlte sich wohl, “warum war ihm nie in den Sinn gekommen zur Army zu gehen?” fragte er sich und musste im nächsten Moment nickten, als es ihm wieder bewusst wurde, warum er hier war!
 

Saber und Lorenz haben sich in das Büro auf dem Stützpunkt zurückgezogen, um Rücksprache mit Yuma und Alamo zu halten, auch dort wusste man bereits seit einigen Stunden Bescheid. Rosso der via Hypercom zugeschaltet war, klärte die beiden auf: “Wie ihr dem Plan entnehmen könnt, werden in den nächsten 24 Stunden Truppen aus Frankreich, England und Japan auf Jarr eintreffen, die größte Truppenstärke wird Frankreich unter Général Charlier sein, angesichts der Feierlichkeiten für Prinz Rolands Hochzeit, diese verlassen, Jarr darauf zu 90 Prozent auch wieder Richtung Erde.” begann Rosso zu erklären. Saber nickte und machte sich Notizen. Für den militärischen Akt hatte Saber schon vor einigen Tagen aus dem Palast einen genauen Ablaufplan bekommen. Dieser Akt machte einen kleineren Teil der Feierlichkeiten aus, aber es würde ein sehr aussagekräftiger werden. “Die Engländer werden mit einer 200 Mann Besatzung eintreffen, darunter werden 40 Mann des schottischen Marine-Corps sein. Der Befehlshaber ist ein gewisser: General-Major George und unter aller Ehren ihr Vater General Lancelot, er wird symbolisch Schottland vertreten!”, teilte Rosso Saber mit. Der Highlander nickte, er wusste, dass sich das sein Vater nicht nehmen lassen würde! Rosso fuhr weiter fort mit seiner Abkündigung: Die Delegation der Amerikaner bleiben mit drei Schiffen weiterhin auf Jarr vertreten! Colonel ist der Befehlshaber. Nach der militärischen Zeremonie setzen zwei US-Schiffe ihren Weg nach Alamo und Yuma fort, wo sie bis auf Weiteres stationiert bleiben! Welche es sein werden, liegt in Mc Graeff's eigenständigen Ermessen. Saber strich die Mannstärke zum aktuellen Zeitpunkt an und war beeindruckt. “Die Japaner kommen mit zwei Schiffen, die Yugana und Hiasu begleitet werden sie von 5 Jets.” Lorenz nickte: “Ja, das ist mir bekannt! Die Jets unterliegen vor Ort meinem Befehl!”, teilte Lorenz mit. Rosso nickte: “Der Befehlshaber ist ein Admiral Ito, sie werden nur für die Feierlichkeiten vor Ort sein, die Hiasu und die Jets setzen wie die Amerikaner zwei Tage später ihren Weg nach Yuma fort.” Beendete Rosso und legte, den Plan bei Seite. “Eine schöne Mischung!” kam es von Captain Lorenz. Saber nickte und sah in die Runde: “Wie viel Freiheit obliegt uns für ein symbolisches Statement?” wollte Saber von den beiden wissen. “Was schwebt ihnen vor, Richard?” Saber musste schmunzeln und erklärte.



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