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Lichtkrieger II

Die neue Waffe
von

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Apple Cake

Fireball, Colt und Saber hatten es sich heute zur Aufgabe gemacht, das Büro des Cowboys auf Vordermann zu bringen! Fireball betrat die Veranda, auf der riesige Körbe voller Äpfel standen. Colt öffnete mit William auf seinem Arm die Haustür, die beiden begrüßten sich. "Mit diesen Massen von Äpfeln könntest du das ganze Oberkommando versorgen!”, kam es von Fireball, als er sich die Schuhe auszog. Colt lachte: “Keine schlechte Idee, dann würden einige auch mal etwas Gesundes zu sich nehmen!”, sagte der Cowboy und legte seinen Sohn in das Beistellbettchen im Wohnzimmer. “Das sagt der Richtige!”, fügte Fireball lachend hinzu und begrüßte Baby William. Schließlich war es schon vier Tage her, seit er den Kleinen das letzte Mal gesehen hatte, und er war erstaunt, wie sehr sich William in dieser kurzen Zeit verändert hatte. Ohne Zweifel war er etwas gewachsen, und seine Lockenpracht schien dichter geworden zu sein. “Du hast Glück, er hat gerade wieder gute Laune!”, erzählte Colt, während er die Kaffeemaschine einschaltete. “Lass mich raten, er ist satt!”, kam es von Fireball. Colt stellte eine Tasse unter die Maschine und zeigte auf seinen Hombre, dessen neue Frisur ihm schon aufgefallen war. Fireball betrachtete das Baby und lächelte. „Tja, wie der Vater, so der Sohn!“, sagte er zu William, der kurz davor war, einzuschlafen. „Wo ist Robin?“, fragte er, als er zu Colt in die Küche ging. Colt stellte Fireball den fertigen Kaffee hin und bereitete sich auch einen zu. „Sie ist mit Joshua in der Stadt. Die beiden treffen sich mit ihrer Mutter“, erklärte Colt. “Mutter?”, fragte der Japaner und nahm seinen Kaffee. Colt nickte und stellte sich mit seiner Tasse an den Hochtisch und begann seinem Freund von den Ereignissen der letzten Tage zu berichten.
 

Mikan, war in Lauerstellung und hatte die zwei Meter lange Golf-Putting-Matte ganz genau im Blick! Shinjiro schlug ab, der kleine weiße Ball rollte auf der Spur und war kurz davor, sein Ziel zu erreichen, Mikan flitzte los und schnappte sich den Ball, bevor dieser, wie der davor, in dem Loch verschwinden würde. Shinjiro beobachtete wie Mikan mit dem Ball kämpfte und betätigte mit seinem Schläger den automatischen Putter, der daraufhin einen neuen Ball freigab. Mit etwas mehr Schwung stieß er den Ball Richtung Tür und Mikan stürmte hinterher. Shinjiro grinste und schloss, nachdem Mikan aus dem Büro geflitzt war, die Tür.
 

“Okay, wir bleiben jetzt ganz Cool!”, sagte Colt und legte William auf den Wickeltisch und musterte seinen Sohn. “Hast du das noch nie gemacht?”, fragte Fireball leicht naserümpfend. Der Cowboy nickte: “Doch, doch, aber noch nicht sowas!” und sah hilfesuchend zu seinem Freund. “Vergiss es!”, kam es darauf schnell von Fireball, der den Rückzug antreten wollte: "Hier Geblieben, das ist Teamwork!”, kam es von Colt: “Du reichst mir zu, ich mach den Rest!”, teilte der Cowboy ihre Arbeitsbereiche ein. Und Colt tat das, was er tun musste! … “Booaaah!” …, kam es von den beiden. “Wie ist das möglich?”, fragte Fireball leicht besorgt, ohne Luftzuholen. “Ruhe, gib mir das!”, wieß Colt, wie ein Chirurg an, Fireball reichte schnell, was ihm gesagt wurde. “Stell dich nicht so an, das muss auch ein Patenonkel können!”, sagte der Cowboy, als er die gut gefüllte Windel entsorgte. Fireball trat einen Schritt zur Seite und schüttelte mit seinem Kopf: “Davon stand aber nichts in der Stellenbeschreibung!", erwiderte der Japaner und reichte dem Cowboy schnell eine frische Windel. “Guck, schweig und lerne! Das geht so, so, so und wolla!", präsentierte der Cowboy nach Vollendung seines Werkes den frisch gewickelten William. “Auf der Verpackung sieht das ganz anders aus!”, warf Fireball darauf skeptisch ein und wollte Colt das Bild zeigen. "Ach, das geht schon, alle gefährlichen Stellen sind gut abgesichert!”, winkte der Cowboy die Bedenken seines Freundes ab und zog seinen Sohn, der versuchte, sein kleines Fäustchen in den Mund zu bekommen, wieder an.
 

Seit zwei Stunden öffneten Saber, Colt und Fireball Möbelkartons und schimpften über die Aufbauanleitungen, lachten, schraubten und richteten die fertigen Möbel aus. Sie unterhielten sich über alles mögliche, unter anderem auch über den Sektor-C und dessen Abriegelung. Colt und Saber hatten es nach mehrmaligem Hin und Her auch endlich geschafft, den schweren Schreibtisch zu positionieren. Fireball schraubte mittlerweile das letzte Regal zusammen und staunte nicht schlecht über den Geschmack des Cowboys. “Sieht aus, als ob du vor hast, hier ein Imperium aufzubauen!”, kommentierte der Japaner, als die Möbel endlich an ihrem Platz standen. Colt stand am Fenster und lachte und blickte auf die reiche Apfelernte, die noch immer zur Abholung auf der Veranda bereit stand: “Ja, ich werde es Apple nennen!”, antwortete Colt mit einem Grinsen und begann die ersten Aktenordner in den Schrank zu stellen. “Zu Spät, gibt es schon!”, erwiderte Saber und bohrte ein weiteres Loch in die Wand. “Wir sollten eine Einweihungsfeier machen!”, schlug der Cowboy vor, als er das neue Teamfoto aufhing. Saber nickte, das war gar keine schlechte Idee, fand er. “Damit hätten wir die Möglichkeit, Daniel besser kennenzulernen!”, fügte Colt noch hinzu. Fireball und Saber waren einverstanden. Fireball packte den Rest Pappen zusammen und blickte sich um. Vor dem dreigeteilten großen Fenster, aus dem man auf die Veranda gehen konnte, stand der Schreibtisch mit einem gemütlichen, drehbaren Stuhl aus schwarzem Leder. An einer Wand standen rotbraune Manns hohe Regale, zwei geschlossen und die anderen beiden mit Glasfronten. Auf der gegenüberliegenden Seite waren die halbhohen Sideboards mit demselben Farbverlauf positioniert. Darüber hingen schon einige Bilder, darunter Colts Sargent und die Joint Service Auszeichnung, eine Luftbildaufnahme der Farm, das Teamfoto und die Flagge von Texas. Am anderen Ende des Zimmers gab es eine Multimedia Ecke mit einem TV-Relax Sessel und ein Wildledersofa lud zu spannenden Filmabenden ein. Der Kühlschrank neben der “Gammelecke”, wie Colt sie nannte, wurde vom Cowboy mit etlichen Dosen Guaven- und Kaktussaft gefüllt. Der Clou waren die beiden Teppiche in Kuhfell Optik. “Na ist doch perfekt!”, bestaunte Colt, sein Arbeitszimmer und war zufrieden, genauso hatte er es sich vorgestellt! Robin begutachtete das fertige Werk der Drei und fand das Zimmer sehr gelungen! Erschrocken blickte sie auf die Cowboyhut Uhr an der Wand: “Ich muss los!”, sagte sie, sie war mit Sincia im Krankenhaus verabredet.
 

Saber, Colt und Fireball gönnten sich eine wohlverdiente Pause und genossen ihre bestellten Pizzas und weihten damit Colts Gammelecke ein, die ersten Holzkisten hatten sie bereits in das Arbeitszimmer getragen und machten sich nach ihrer Stärkung direkt daran, diese auszupacken. Colt und Fireball entstaubten diverse Bücher und Fotoalben und begannen sie zusammen mit den Dokumenten zu digitalisieren. Interessante Dinge kamen dabei zum Vorschein. Das hatte für alle etwas von einer Schatzsuche. “Na ist doch klasse!”, kam es von Colt, denn so langsam begann die Geschichte der Wilcox Farm in Texas und deren Bewohner aus früheren Generationen, auf Colts Festplatte, rund zu werden. “Aber jetzt!”, kam es von Colt und fischte die Satteltaschen heraus. Saber blickte auf und begann zu grinsen. “Das sind sie ja wieder!”, sagte Colt und begann sie gleich mit Lederpflege zu behandeln. Fireball stand von seinem Tun auf und sah sich die legendären, viel zu viel beschworenen Taschen an. “Sehen ganz normal aus!”, stellte Fireball fest. “Finger weg!”, kam es darauf von Colt. Fireball lachte: “Was hatte dein Großvater da drinnen, etwa Gold?” fragte er. Der Cowboy verstummte und rollte mit seinen Augen. Ein hörbares Grinsen war vom Schotten zu hören.
 

April öffnete ihre Post, auch bei ihr kam heute das neue Teamfoto an und sie betrachtete es sich eine ganze Weile. Sie waren noch dieselben Menschen, doch sie erschrak ein wenig, es hatte sich nicht nur beruflich viel verändert bei jedem einzelnen, sondern auch privat, doch ihr fehlte die unbeschwerte Zeit, auch der Leichtsinn, den sie alle, sogar Saber, damals an den Tag gelegt hatten. Die meiste Zeit, die sie mit den Jungs verbrachte, war im Oberkommando, außerhalb gab es für sie Daniel, mit dem sie jede freie Minute, die er noch auf Yuma stationiert war, verbrachte! Sollte sie ihre Beziehung zu dem braunhaarigen Navigator der Detroit öffentlich machen? War es der richtige Zeitpunkt, oder doch noch warten? Ihr Blick fiel auf Fireball, er und Aaiko hatten überhaupt nicht lange gebraucht, um sich eine Zukunft miteinander vorzustellen, sie war jedoch immer noch der Meinung, dass es viel zu früh war. Sie nahm das ältere Bild aus dem Rahmen und ersetzte es mit dem neuen und beschloss, mit Daniel über ihre Beziehung zu reden, sie wollte wissen, was sich der Amerikaner genau vorstellte! Ihr Kommunikator riss sie aus ihren Gedanken: “Oh Daddy!”, freute sie sich und nahm den Anruf entgegen.
 

Am Nachmittag öffneten die Drei die letzte Kiste, Fireball lachte: “Bist du das?”, fragte er und gab dem Cowboy das bereits gerahmte Foto: “Ja!”, nickte Colt und musste grinsen, als er sich als 8-jährigen auf dem Rücken eines Ponys erkannte: “Das ist Katrin, mein erstes Pferd!”, erzählte Colt und positionierte das Bild neben dem Foto seiner Eltern in der Vitrine. Fireball holte ein Buch hervor und Saber hob eine alte Army Kiste heraus, auf der mit weißer Farbe “Wilcox” stand und stellte sie auf den Schreibtisch ab: “Darf ich?”, fragte er den Cowboy, während er die Kiste entstaubte. “Ja, da wollte ich schon lange mal reingucken.", erwiderte Colt und öffnete eine Tüte mit weiteren Dokumenten und Briefen. Der Schotte legte den kleinen Metallbügel um, langsam und vor allem vorsichtig öffnete er den Deckel, der nur noch an einem verrosteten Scharnier hing. Viel war nicht drin, ein einfacher, vermutlich mal weißer Schal, der wie es aussah, zu einer Uniform gehörte, als Saber diesen entfaltete, fiel ihm eine doppelte Erkennungsmarke entgegen. Der Schotte reagierte schnell und fing sie auf, bevor das alte Stück zu Boden fiel. Der Rost verdeckte einige eingestanzte Daten, die zweite identische Marke war jedoch noch halbwegs intakt: “Billie Jason Wilcox.” Entzifferte er den Namen des Trägers, als er sich die Plakette genauer betrachtete. Fireball stellte sich an den Schreibtisch und begutachtete einige Gegenstände. “Ah, ja!”, kam es von Colt, der sich daran erinnerte und ein Rangabzeichen aus der Kiste nahm. “Er war im Pazifikkrieg, auf Iwojima!”, kam es von Saber, der die Plakette weiter identifizierte. Colt nahm Saber die Plakette ab und betrachtete sie sich genauer. “Ja, da muss noch was sein!”, sagte er und blickte in die leere Kiste. Fireball grinste: "Ich vermute, dass du das suchst!" Colt sah zu Fireball: “Ja genau!”, nickte der Cowboy und betrachtete das Rangabzeichen in seiner Hand eines Private im E-1 Status. “Die Marke ist noch im Takt, er hat also überlebt!", kommentierte Saber nach einigen Momenten. “Und hat ein Souvenir mitgebracht!”, erwiderte Fireball und reichte Saber die Trinkflasche. Der Schotte betrachtete die Feldflasche, die ohne Zweifel eine japanische war. Colt nahm die Plakette an sich und las sich alles ganz genau durch: “Ja, mein Onkel hatte mir davon einmal erzählt.” erinnerte sich Colt. "Na, dann lass' hören!", drängte Fireball neugierig. Sie hielten hier gerade Geschichte in ihren Händen. Colt sah nachdenklich abwechselnd zu Saber und Fireball. Saber nickte dem Lockenkopf zu, dass er auch daran interessiert war, mehr darüber zu erfahren. Colt betrachtete die Marke mit dem Kugelband in seiner Hand und versuchte, sich die Geschichte, die er schon fast vergessen hatte, wieder in seine Erinnerung zu holen. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch, eine erwartungsvolle Stille legte sich über den Raum. “Nun viel weiß ich leider nicht mehr, ich muss zugeben, dass ich wahrscheinlich auch nicht ganz so genau zugehört habe, als mir davon erzählt wurde.” gab Colt zu, bevor er begann: “Billie meldete sich erst Mitte 1944 freiwillig!” Colt betrachtete die Marke, auf der das genaue Eintrittsdatum eingestanzt war. “Und die Flasche Hombre ist kein Feld-Souvenir, die hat er von einem japanischen Soldaten bekommen!", griff er Fireballs einwurf auf. Fireball sah fragend zu Colt. “Wie kam es dazu?”, fragte Saber nach und sah sich die Flasche in seiner Hand genauer an, um der noch immer der Lederriemen als Halterung gelegt war. Einige eingestanzte, aber ausgekratzte Schriftzeichen, die mit anderen ersetzt worden waren, befanden sich darauf. Colt musste kurz schmunzeln: “Er ist wohl mitten in einem Schusswechsel, wegen fehlender Deckung, irrtümlicherweise mit ihm zusammengestoßen.” berichtete Colt weiter aus seinen Erinnerungen. Fireball zog fragend seine Augenbrauen zusammen. Saber dachte kurz über das gehörte nach. “Das wäre nur möglich gewesen, wenn Billie hinter die feindliche Linie gestoßen wäre!”, kam es von Saber nachdenklich. Colt nickte: “Irgendwie so, es war wohl nachts und er wurde in dem Chaos von seiner Einheit getrennt." - “Und rannte in die falsche Richtung!", ergänzte Fireball. Colt zeigte auf Fireball: “So wie es ausschaut, wohl nicht nur er!”, warf Colt darauf ein und las sich die angegebene Einheit auf der Plakette durch. “Hat er ihn abgeknallt?” Saber wurde mit dieser Frage aus seinen Gedanken gerissen und blickte ernst neben sich zu Fireball. Colt stemmte seine Hände in seine Hüften und betrachtete seinen Hombre mit einem fixierenden Blick. Fireball sah fragend von Saber zu Colt: “Was, durchaus berechtigte Frage, es war doch Krieg, oder?” Der Cowboy schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, hat er nicht!”, antwortete er darauf und nahm Saber die Flasche ab und drückte sie Fireball in die Hand: “Irgendwie saßen sie beide fest, um sie herum wurde aus allen Richtungen geschossen. Was zwischen den beiden abging, keine Ahnung. Doch mein Onkel erzählte, dass die Uniform des Japaners ein wenig anders war als die von den restlichen japanischen Soldaten, jedenfalls stand Billie kurz vor der Dehydratation und er hat ihm wohl sein Wasser gegeben", beendete Colt seine Erzählungen. Stille schwebte einige Minuten über der Geschichte und den Gegenständen, die daran beteiligt gewesen waren. Saber und Fireball sahen sich an: “Und weiter?”, fragten beide. Colt warf darauf resignierend seine Hände seitlich von sich: “Nichts weiter, mehr weiß ich nicht!”, kam es vom Lockenkopf, der jetzt mehr darüber erfahren wollte. Saber schluckte, viel hatte er über Begegnungen mit verfeindeten Soldaten gelesen, die sich in den Wirren der Kämpfe geholfen hatten, doch die meisten Geschichten darüber stammen aus Europa. Doch diese war gerade so nah, er hielt die persönlichen Gegenstände der beiden Männer, in seinen Händen, aus einer Zeit, in einer der schlimmsten und verlustreichsten Schlachten. “Und hieraus werde ich nicht schlau!”, sagte Fireball und zeigte auf die Flasche und reichte sie Colt. “So wie es ausschaut, wurde der eingestanzte Name ausgekratzt und durch einen anderen ersetzt, allerdings in Inkan-Form, warum auch immer." Saber und Colt sahen Fireball fragend an, sie verstanden gerade gar nichts: “Ein Inkan ist ein Stempel und derjenige hat diese Schreibweise übernommen und eingeritzt, schade, sonst hätte man vielleicht etwas über den Namen herausfinden können.” erklärte Fireball genauer. Colt nickte: “Tja, dann bleibt das wohl nur eine irre Geschichte!", kam es von Colt etwas enttäuscht. “In der Tat!”, nickte Saber und legte den Schal zurück in die Kiste: "Du solltest trotzdem aufschreiben, was du davon noch weißt, man weiß nie, für was es einmal gut sein könnte!", fügte der Schotte darauf noch mit an. Colt nickte, als er die Plakette in die Vitrine legte. “Wir sind wieder da!”, hörte sie Robin und einen sehr wahrscheinlich hungrigen William. “Kann ich das fotografieren, Royu steht voll auf sowas!”, fragte Fireball. “Klar doch!”, kam es von Colt und er verließ sein fertiges Büro, um Robin und Willi zu begrüßen.
 

Die nächsten Tage im Oberkommando waren Routine, Team Ramrod steuerte täglich einen anderen Planeten an, um die neu eingerichteten Militär- und Abwehrstellungen zu begutachten. Der Schotte blickte auf die Uhr seiner Konsole, die Zeit war wie festgetackert, gefühlt verging sie heute gar nicht. Noch nie hatte er sich, so wie heute, einen schnellen Feierabend herbei gesehnt, aufgeregt war er, heute würde er ein letztes Mal nach der Arbeit ins Krankenhaus fahren und seine Tochter zusammen mit Sincia nach Hause holen. “Die Scans sind durch, Richard!”, riss ihn April aus seinen schönen Gedanken. “Sehr gut! Kurs auf Yuma!”, wies er an, doch nichts geschah. Er drehte sich dem Piloten zu, der vertieft an seinem Kommunikator hing. Saber aktivierte ein kurzes Alarmsignal und Fireball ließ vor Schreck seinen Kommunikator fallen und sah sich um: “Was?”, fragte er erschrocken und blickte in das breit grinsende Gesicht des Cowboys: “Der Boss hat gesprochen!”, erklärte Colt und zeigte Richtung Saber. Fireball presste seine Lippen aufeinander, bevor er sich den Schotten zuwandte. “Ich hoffe, es ging um etwas Dienstliches!", ermahnte Saber und wiederholte seine Anweisung. April, die immer noch grinste, schickte Fireball den schnellsten Kurs, auch sie wollte nach Hause!
 

Einige Wochen später, der goldene Oktober, verabschiedete sich langsam, das Wetter wurde immer kühler, umso gemütlicher wurden die Abende zuhause, bei Familie Lancelot spielte sich allmählich sowas wie ein Familienalltag ein, auch wenn die ersten Wochen alles andere als einfach waren, gab die Heimische Umgebung der Familie vor allem eins, Sicherheit! Auch wenn die Nächte des Schotten zur Zeit sehr kurz waren, war sich Saber sicher, dass sie auch das gemeinsam meistern werden! Reflektierte Saber seine letzten Wochen, in denen er noch nie in seinem Leben einfach nur dauermüde war, das war wohl diese neue Art von Müdigkeit, von der immer alle sprachen. Er nahm einen Schluck von seinem lauwarmen Kaffee, es war ok, “so trank er sich schneller!” dachte er sich. Heute roch es verführerisch, nach frischem Apfelkuchen, im Oberkommando und während der Schotte darüber nachdachte, sich ein Stück zu gönnen, ließ er seinen Blick durch das geschäftige Treiben im Offizierskasino schweifen. Fireball saß an seinem Notebook, neben ihm stand ein Glas Apfelsaft, den es bereits seit Tagen hier gab und Colt hatte zum Erstaunen aller seit Tagen ein Buch vor der Nase. “Was so ein Büro doch so alles bewirken kann!", kam es Saber in den Sinn und musste dabei etwas vor sich hin grinsen. April, war auf Alamo, um den Prototypen für die Lumen Abwehr zu testen, der Schotte hoffte, dass diese Technik schnell zum Einsatz kommen würde! Er atmete tief ein und lehnte sich in seinen Sitz zurück. “Das ist ein gutes Buch!”, unterbrach Alvin das stille Treiben am Tisch der Ramrod Crew und stellte dem Cowboy seinen Kaffee hin. Saber öffnete leicht erschrocken seine Augen, er war wohl tatsächlich etwas weggenickt. Fireball blickte von seinem Notebook auf und grinste: "Ja, er wird ganz Professor auf seine alten Tage!” Colt nickte und legte das dicke Buch zur Seite, um seinen Kaffee zu trinken, solange dieser irgendwie noch warm war. “Ja, aber sehr langatmig!”, stöhnte der Lockenkopf. Alvin nickte dem Cowboy entgegen. Saber hörte auf und blickte auf den Titel des Buches, “The Story Of The Secret War”, und verstand, um welches Thema sich Colts Welt in den letzten Tagen drehte. “Der Sieger schreibt die Geschichte!", kam es darauf eher beiläufig von Fireball. Alvin nickte: “Ja, aber vor jeder Geschichte, gab es auch schon eine, die dokumentiert wurde!” Saber hörte zu und ließ sich von Colt das Buch geben und blätterte ein wenig darin. Auch der Schotte hatte sich wieder mehr mit dieser Geschichte der Vergangenheit befasst. Colt schüttelte fasziniert mit seinem Kopf, Alvin überraschte ihn doch immer wieder! “Ok, was weißt du über Iwojima!", fragte der Lockenkopf spontan und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Alvin überlegte kurz, bevor er begann. "Taktisch war diese kleine Schwefelinsel, die nur 1000 Kilometer südlich vor Tokio liegt, für beide Seiten sehr wichtig, die Flugplätze auf der Insel verfügen über zwei Start- und Landebahnen.”, begann Alvin zu erzählen. “Schaut mal auf die Karte, die Insel ist mit 24 Quadratkilometern so klein, dass sie auf den meisten Karten überhaupt nicht eingezeichnet ist. Saber, Colt und Fireball sahen sich an, mit so einer Informationsflut hatten sie nicht gerechnet! “Was weißt du noch?”, fragte Fireball jetzt auch interessierter nach. “Die Schlacht dauerte 25 Tage, davon wurde die Insel eine Woche lang ununterbrochen, Tag und Nacht von amerikanischen Schiffen bombardiert. Und sie gilt bis heute als Paradebeispiel einer klassischen amphibischen Landeoperation!”, kam es von Alvin, der garantiert noch mehr Fakten wusste! Saber musterte den jungen Mann und musste etwas schmunzeln. “Woher weißt du das alles?”, fragte Colt, der fast sein ganzes Buch in Kurzfassung erzählt bekommen hatte. Alvin grinste: “Ich habe doch gesagt, ich kenne mich aus!”, erwiderte Alvin und ging wieder seiner Arbeit nach. “Ein richtiger sich Auskenner, der Gute!”, sagte Colt und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. “Das lässt dich wohl nicht mehr los!”, kam es von Fireball, der das erzählte auch erst einmal sacken lassen musste. Der Cowboy nickte: “Ja, so viel, ich weiß, war davor und danach, niemand aus meiner Familie in einem Krieg gewesen. Doch ich bin es jetzt und Billie war es damals!”, erklärte Colt. Saber nickte, er glaubte zu verstehen. “Ihr habt auch fast denselben Namen!", fügte Fireball noch hinzu. “Mhm..!”, nickte Colt langsam: "Ich weiß nicht warum, aber ich fühle da eine Verbundenheit!", erklärte der Cowboy. “Es wird daran liegen, dass du einen Namen, Gegenstände und eine, wenn auch halbe, Geschichte dazu hast und ihr neben der Farm in einer ähnlichen Situation seid!”, versuchte Saber zu erklären. Colt betrachtete seinen Kaffee, bevor er tief einatmen musste: “Mit dem Unterschied, er hat auf Menschen geschossen!", war es jetzt endlich raus, was den Cowboy am meisten beschäftigte. “Wie Millionen andere in dieser Zeit auch!” Colt blickte schnell zu Fireball: “Ja! Was es nicht besser macht!”, entgegnete er seinem Freund nach diesem Satz scharf. Saber blickte zwischen den beiden hin und her. “Das hat doch keiner gesagt!”, verteidigte sich Fireball jetzt auch energischer. “Eben!”, fixierte Colt den Piloten. “Hä?”, kam es von Fireball, der jetzt gar nichts mehr verstand und darauf fragend zu Saber schaute. Colt lehnte sich nach wenigen Augenblicken wieder ruhiger zurück. Und Fireball widmete sich auch wieder seinem Tun am Laptop. Jetzt war es Saber, dem die Fragezeichen auf der Stirn standen und er beschloss, sich doch ein Stück des duftenden Apfelkuchens zu holen!


Nachwort zu diesem Kapitel:
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