Ein Fluch trat über seine Lippen, als er mit aller Macht das Schwert in den Boden rammte und sich abwandte. Hinter sich hörte er das stockende, friedliche Lachen eines Sterbenden.
»Jedenfalls haben die da so ‘nen Kranz mit vier Kerzen und zünden jede Woche eine an. Wir haben keinen Kranz. Also dachte ich mir, ich zünde stattdessen jede Woche eine Ecke deiner Bettdecke an.«
Kamui grinste müde. Wahrscheinlich stimmte das. Wahrscheinlich hatte sie nicht kommen wollen und hatte es trotzdem getan. Etwas, was er vielleicht nie verstehen würde.
Ja, er war wütend auf Xanxus, wütender, als er es je auf den Kerl gewesen war. [...] Vorher hatte er ihm immer alles verziehen, eben einfach, weil es Xanxus gewesen war. Aber diesmal ging das nicht so einfach.
Er verabschiedete sich von einem Superbia Squalo, den es nicht mehr gab. Er verabschiedete sich von dem Fluch, der irgendwann, vor langer Zeit, einmal ein Schwur gewesen war. Er verabschiedete sich von seinem alten Leben [...]
Du liegst krampfend in der leeren Suite, auf einem vollgeheulten Kissen, das nach Schweiß und Blut und Kommandant riecht und um dich herum ist alles still, und du träumst, dass die Stille nicht existiert.
Das Haus sah schön aus. Alt, groß und leer. Angeblich wohnte schon seit Jahrzehnten niemand mehr darin. Die vier jugendlichen Freunde standen in einer geraden Linie im verwilderten Vorgarten und starrten die Fassade an, alle mit einem waghalsigen Grinsen auf den Lippen.
Er hat gesagt, es wird ganz schnell gehen. Die Kugel wird dein Gehirn zerfetzen, du wirst zu Boden fallen und tot sein. Noch bevor du auftriffst. Du glaubst ihm nicht.
Außerhalb seines Körpers wollte Micha einen Arm ausstrecken, wollte dieses groteske Ballett der Körperinhalte festhalten, wollte diese unglaubliche Eleganz verstehen, die von ihm ausging.
Es klang einfach logisch. Es klang logisch, sich Freiheit von diesen Leuten schaffen zu wollen, und es klang logisch, dass es alle schaffen konnten, wenn es einer geschafft hatte.
Da sitzen sie jetzt also. Er, mit seinem letzten Rest Hirn in seiner Hose, und sie, mit … gar nichts, eigentlich. Sie denkt nur mit ihm und er denkt nur mit seinem Schwanz. Das lachhafte Duo Infernale.
Das war es… Das war das Lied panischer Nächte, das war die Melodie quälender Dunkelheit, das war der Text des gepeinigten Kinderchors… Sie sangen – für sie.