Wenn Die Ärzte richtige Mediziner wären, dann wäre Bela ein sympathischer, beherzter Chef der Notaufnahme, Farin ein furchtloser Rettungsarzt der Helikopterstaffel und Rod ein cooler Neurochirurg.
Aufgeregt ging ein dunkelhaariger Mann durch die große Tür und sah sich um. Sollte er es wirklich machen? Er hasste doch solche Menschen, die solche Lokalitäten aufsuchten. Schluckend schloss er seine Augen und atmete noch einmal tief durch. Sex.
Auszug Kapitel 7:
Ich war verunsichert, verletzt und gedemütigt. Unfähig meine Gefühle zu sortieren oder gar ihnen zu glauben.
Ich war ein Wrack, und oh ja, er war es schuld!
Er hatte ihn verraten. Und nun müsste er sterben. Für die Sache? Oder doch nur für ihn? Das Loch vor ihm war schon ausgehoben. Dies sollte nun seine letzte Ruhestätte sein. Ruhe? Das Wort hatte er aus seinem Wortschatz gestrichen.
Sekunden, Minuten, vielleicht sogar Stunden vergingen, Bela wusste es nicht genau. Er fühlte sich seiner besseren Hälfte beraubt und dieses Gefühl ließ sich nur mit der blutroten Flüssigkeit aus der Flasche in seinen Händen betäuben.
Ich herrsche über ihn. Er ist mein Eigentum. Mein Opfer. Ich lecke mir langsam über die Lippen und beobachte ihn stumm. Ich sehe, wie sein Blick mich von oben bis unten durchschneidet, bevor er sich abwendet und weiter geht.
Der Vorhang fällt und die Welt verneigt sich. Sie jubeln und ich lächle. Lächle, wie ein Marktschreier auf dem Wochenmarkt, der seine Waren an den Mann bringen möchte. Lächle, als wollte ich ihnen mein Lächeln verkaufen.
"Bela stand mir jetzt genau gegenüber. Mein Herz raste und mein Verstand hatte sich endgültig abgeschaltet. Bela legte mir eine Hand auf die Schulter und grinste. Er war mir so nah, dass ich seinen warmen Atem an meinem Hals spüren konnte."
Wie man sicherlich schon bemerkt hat, sind wir mitten in einen Umzug geraten. Besser gesagt, Einzug. Jedoch zog hier keine Familie ein, mehr eine WG. Und alle hatten eines gemeinsam, sie liebten 'Die Ärzte' und waren absolute Freaks!
„Hör auf…“, flüsterte Rod und kniff seine Augen fest zusammen. Der unregelmäßige Atem strich über seinen unbedeckten Nacken, fremde Tränen tropften auf seine Haut.
„Rod…bleib bei mir. Ich brauch dich.“
...
„Sie kommt hierher, nach Hamburg.“
Der Chilene beugte sich vor. „Diese Chance darfst du nicht verpassen. Du weißt, wie viel Geld unser Auftraggeber uns geboten hat.“
Rod blies langsam den Rauch aus, guckte skeptisch auf Belas frisch gefülltes Glas und witzelte „Glaub ja nicht, dass ich dich in den Fahrstuhl und nach oben trage. Das musst du schon alleine schaffen, oder die hübsche Kellnerin hilft dir.“